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Wetterfühlig: So beeinflusst das Wetter Körper und Gesundheit

​​Zumindest im kleineren Umfang kennt wohl jeder diese Krankheitserscheinung, die an das Wetter gekoppelt zu sein scheint. Wissenschaftlich ist die Wetterfühligkeit zwar recht umstritten, doch für sich selbst kann wohl jeder das eine oder andere Phänomen aufzählen: Es zwickt hinter den Schläfen, wenn der Luftdruck falsch ist oder die Witterung schwül ist. Was einst als die Erzählung Großmutters galt, können mittelalte Menschen jetzt an sich selbst erkennen: Da zwickt die alte Fußballverletzung aus der Jugend, bei anderen schwellen die Fußgelenke an, Rheumatiker oder Arthrose-Patienten wissen schon im Vorfeld genau, wann das Wetter umschlägt. Wetterfühligkeit ist mehr als das reine Gefühl von Müdigkeit und Antriebslosigkeit, wenn es besonders heiß ist und sich nicht abkühlt. Wetterfühligkeit macht Betroffenen ernsthaft zu schaffen. Aber wie wirkt sie sich aus und kann sie gefährlich sein?

1. Mensch und Wetter: Eine sehr komplexe Verbindung

Einer Studie nach bezeichnen sich mehr als die Hälfte der Deutschen als wetterfühlig. Zumeist verbirgt sich dahinter eine recht starke Reaktion auf sich verändernde Witterungsverhältnisse. Besonders zu Schaffen macht Betroffenen der harte Wechsel von heiß auf kühl oder warm auf kalt – und andersherum. Das Wetter schlägt um, der Organismus kommt nicht mit. Interessant dabei ist, dass es kein rein menschliches Phänomen ist, denn auch Tiere scheinen wetterfühlig zu sein. Gerade ältere oder vorgeschädigte Tiere hinken beispielsweise eher bei Wetterumschwüngen, bei Pferden gibt es gar eine – teils tödlich verlaufende – Wetterkolik, wenn das Wetter rasch umschlägt. Aber wie kommt so etwas überhaupt zustande?

• Temperaturwechsel – gerade in der heutigen Zeit ist der Mensch in einer Art »verweichlicht«. Klimatisierte und beheizte Räume halten den Organismus überwiegend in der Schwebephase. Verändern sich die Umstände nun drastisch, muss der Körper Gegenmaßnahmen hochfahren, um die Folgen abzumildern. Gerade die starken Temperaturwechsel von heiß auf kalt und andersherum bergen hier die größten Probleme. Früher war dies ein wahlweise nicht angesprochenes oder zu vernachlässigendes Thema, da sich die Menschen wesentlich häufiger im Freien aufgehalten haben.

• Luftdruck – in Bayern herrscht die Auffassung, dass der Föhn Kopfschmerzen, Migräne und Übelkeit verursachen kann. Letztendlich ist der sich verändernde Luftdruck schuld. Dieser kann weltweit empfindliche Menschen behelligen. Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, aber auch Müdigkeit oder Gereiztheit sind typisch.

• Witterungswechsel – sie betreffen zumeist Personen mit Vorschäden und führen auch in der Tierwelt zu Problemen. Oft wissen Betroffene schon im Voraus, wie das Wetter wird. Diese Verbindung lässt sich ein wenig mit dem Hobbit Frodo und seiner vergifteten Verletzung vergleichen: Obgleich die Verletzung geheilt war, spürte Frodo sie weiterhin, sobald er sich der Dunkelheit näherte. Bei ausgeheilten Amputationen, Narben oder Knochenverletzungen geschieht bei wetterfühligen Menschen etwas Ähnliches. Die Witterung schlägt um und sie fühlen die alte Verletzung wieder.

Vom Grundsatz her ist die Wetterfühligkeit auch heute noch nicht vollständig belegt und wird in der Wissenschaft kontrovers behandelt. Leider schieben einige Personen das Phänomen weiterhin auf die Psyche der Betroffenen. Einerseits ist dies verständlich, denn faktisch kann keine Erkrankung oder Verletzung gefunden werden. Doch fühlen die Patienten diese Schmerzen oder das Unwohlsein und leiden. Auf Dauer könnte dies jedoch zu einem psychischen Problem werden:

• Gemachte Erfahrung – der Betroffene litt mehrfach bei ähnlichen Wetterlagen unter Symptomen.

• Gelernte Erfahrung – der Betroffene fürchtet nun bei einer solchen Wetterlage, dass die Symptome wieder auftreten.

• Unbewusst heraufbeschworene Erfahrung – steigert sich ein Betroffener so sehr in seine Befürchtung, dass die Symptome bei Wetterlage X wieder auftreten, so könnte sie von selbst entstehen.

Diese Theorie kann jedoch nicht auf die Masse der Betroffenen angewandt werden, das heißt, sie würde höchstens einen Prozentsatz betreffen. Dass auch Tiere Wetterfühligkeit zeigen, obwohl sie definitiv kognitiv nicht dazu in der Lage sind, bestimmte Ableitungen herzustellen oder sich Symptome einzubilden, widerspricht der These ohnehin.

2. Wo normale Wetterreaktionen enden und Wetterfühligkeit beginnt

Wetterreaktionen unterscheiden sich von der Wetterfühligkeit, schließen sich aber auch nicht völlig gegenseitig aus. Zuerst muss jedoch geklärt werden, was normale Wetterreaktionen sind:

• Äußerliche Reaktion – die Gänsehaut, das Zittern bei Kälte, aber auch das Schwitzen oder die schnellere Atmung sind ganz normale Reaktionen des Körpers auf Temperaturreize.

• Innerliche Reaktionen – bei Hitze arbeitet der Körper auf Hochtouren, um die inneren Organe zu schützen. Dazu vergrößert er die Adern, pumpt das Blut kräftig durch den Körper. Bei Kälte geschehen ähnliche Prozesse, wobei hier die Maßgabe liegt, die Organe warmzuhalten. Eisig kalte Hände und Füße, teils mit Blaufärbung, sind hier ebenso normale Reaktionen wie die Erschöpfung oder gar Schwindel, wenn es zu warm ist.

Die Wetterfühligkeit läuft parallel von diesen Reaktionen. Auch einem wetterfühligen Menschen kann eisig kalt sein, so wie er auch bei Hitze umkippen kann, wenn der Kreislauf der Anforderung nicht gewachsen ist. Die eigentliche Wetterfühligkeit läuft gleichzeitig und meist schon vor den eigentlichen Wetterreaktionen ab:

• Frühzeitig – so mancher Wetterfühliger ist ein ideales Wetterorakel. Viele Symptome beginnen schon vor dem eigentlichen Wetterereignis.

• Abweichend – die Wetterfühligkeit weicht von den normalen Wetterreaktionen ab und geht darüber hinaus. Ein Beispiel ist die Kälte: Während normalen Menschen einfach nur kalt ist und sie frieren, kann ein Wetterfühliger die Kälteallergie oder das Reynaud-Syndrom zeigen.

• Auf Wettertyp beschränkt – viele Menschen mit alten Verletzungen leiden beispielsweise nur bei feuchter Kälte unter dem Wetter. Bei trockener Kälte haben sie kaum ein Problem. Andere leiden bei schwülwarmen Sommergewittern unter starken Kopfschmerzen, nie jedoch im Herbst oder Winter. Der Luftdruck ist nun mitentscheidend.

Es gibt jedoch nicht die eine Wetterfühligkeit. Interessant ist teilweise die Beobachtung von rheuma- oder arthrosegeplagten Menschen. Obwohl die Erkrankungen an mehreren Gelenken oder in mehreren Bereichen diagnostiziert ist, ist es mitunter der kleine Finger, der bei Wetterwechseln deutlich schmerzt.

3. Die verbreitetsten Symptome von Wetterfühligkeit – und ihre Auswirkungen

Wie macht sich die Wetterfühligkeit nun bemerkbar? Wie schon erwähnt, ist sowohl die Ausprägung als auch die Art der Wetterfühligkeit bei Betroffenen oft höchst unterschiedlich. Einige Symptome gelten dennoch als sehr verbreitet:

• Kopfschmerzen

• Gelenk- und Muskelschmerzen

• Narbenschmerzen

• Schmerzen an längst verheilten Wunden

• Übelkeit

• Kreislaufprobleme

• Verdauungsprobleme

• Anschub anderer Krankheiten

• Psychische Probleme

Wie sich die Symptome bemerkbar machen und welche Auswirkungen sie haben, wird nun beschrieben.

Kopfschmerzen

Hier spielt oft ein veränderter Luftdruck mit hinein, doch auch schwülwarme Witterungen fördern das Symptom. Es zeigt sich, dass Personen mit einer erhöhten Migräneanfälligkeit auch Migräne erleiden, während bei anderen Menschen eher gängige Kopfschmerzen vorherrschen.

Jeder, der schon einmal Kopfschmerzen hatte, kennt die verminderte Leistungsfähigkeit und das allgemeine Unwohlsein. Migränebetroffene hingegen durchleben teils die Hölle während ihres Schubs und sind nun krank.

Gelenk- und Muskelschmerzen

Wahlweise schmerzen die Gelenke und Muskeln, verspannen sich, werden steif oder schwellen an. Die Wetterfühligkeit kann sich im Vorfeld auf den eigentlichen Wetterwechsel offenbaren, sie kann aber auch darauf hinweisen, dass beispielsweise ein Rheuma- oder Arthroseschub folgt.

Je nach Stärke der Symptome leiden Betroffene unter starken Schmerzen und sind in ihrem Tagesablauf drastisch eingeschränkt.

Narbenschmerzen, Schmerzen alter Verletzungen

Das Phänomen ist durchaus verbreitet. Bei bestimmter Witterung oder Wetterwechseln schmerzen alte Narben oder fühlen sich wund an. Auch längst verheilte Knochenbrüche, gerade die, die operativ versorgt wurden, sind wieder spürbar. Amputierte leiden mitunter unter Phantomschmerzen in ihren entfernten Gliedmaßen.

Drastisch sind die Schmerzen oft nicht, jedoch höchst unangenehm.

Kreislaufprobleme

Schwindel, Unwohlsein, Erschöpfung – das sind die Hauptprobleme, die Betroffene erleiden. Meist sinkt der Blutdruck ab, was den Schwindel befördert. Hinzu kommen Kopfschmerzen und Übelkeit.

Schwindel und ein abfallender Kreislauf können gefährlich sein. Viele Stürze lassen sich auf einen niedrigen Blutdruck zurückführen. Wer unter der Problematik leidet, der sollte sich auf den Boden setzen oder legen, sobald der Schwindel zunimmt. Folgeschäden durch einen Sturz lassen sich so vermeiden.

Übelkeit und Verdauung

»Das Wetter schlägt mir auf den Magen.« Dieses Symptom ist sehr stark verbreitet und lässt sich bei Weitem nicht immer auf falsche Speisen oder das Durcheinanderessen vieler Lebensmittel zurückführen. Zu den Verdauungsproblemen zählen mitunter auch Reizdarmsymptome.

Je nach Schwere der Symptome ist ein normaler Tagesablauf nicht möglich. Durchfall, Erbrechen, Magen- und Bauchschmerzen sind während der Wetterfühligkeit ständig vorhanden.

Anschub vorhandener Krankheiten

Die Wetterfühligkeit kann vorhandene Krankheiten anstoßen und somit einen Schub auslösen. Besonders gilt das bei:

• Arthrose/Arthritis

• CFS/ME (chronice Fatigue Syndrom)

• Fibromyalgie

• Raynaud-Syndrom

Welche Witterung einen Schub auslöst, hängt jedoch ganz vom Betroffenen ab. Etliche CFS/ME- sowie Fibromyalgie-Patienten leiden ausschließlich unter dem wetterbedingten Schub, wenn es warm wird, andere hingegen nur dann, wenn die Temperatur absinkt.

Je nach Schwere des Schubs ist eine Krankschreibung notwendig, mitunter auch Krankschreiben von mehreren Wochen.

Psychische Symptome

Wenn die Witterung einen Trigger darstellen kann, so ist es möglich, dass die Wetterfühligkeit als Alarmsirene fungiert. Welche Symptome auftreten, wird von dem Einzelfall entschieden. Doch können leichte Kopfschmerzen vor einem typischen Herbststurm bei Vorliegen ohnehin vorhandener Muster durchaus in einer depressiven Episode ändern.

Bei all den Symptomen ist auch eine Schlaflosigkeit möglich. Ob sie nun schmerzbedingt ist, auf das Unwohlsein oder den Reizdarm zurückzuführen ist oder am Ende psychische Hintergründe hat, entscheidet der Einzelfall. Allgemein fühlen sich viele Betroffene besonders müde und abgeschlagen.

4. Wetterfühligkeit bekämpfen und Symptome abmildern

Wie lassen sich Symptome behandeln, für die es eigentlich keine medizinische Ursache gibt? Wetterfühligkeit ist schließlich kein Zahnschmerz, der abebbt, sobald der Zahn behandelt wurde. Fakt ist natürlich, dass die Linderung rein die Symptome betreffen kann, denn eine Behandlung der Wetterfühligkeit ist im Ganzen nicht möglich. Handelt es sich bei den Symptomen um krankheitsbedingte Vorschäden/Leiden, so setzen die Maßnahmen dort an, wo ohnehin immer gewirkt wird, wenn ein Schub erlebt wird.

Konkret gilt:

• Kopfschmerzen – Kopfschmerzen lassen sich mit den üblichen Schmerzmitteln behandeln. Bei stärkeren Schmerzen oder bei der Migräne hilft es, den Raum deutlich abzudunkeln, im Stillen zu liegen und eventuell ein kühles Tuch in den Nacken zu legen. Auch Eukalyptusöl auf den Schläfen zeigt manchmal Wirkung. Wichtig ist, viel zu trinken.

• Kreislauf – je nach Ausprägung kann der Kreislauf vorsichtig angeschubst werden. Allerdings schließt starker Schwindel jedes Unterfangen aus, die Sturzgefahr ist zu groß. Bei Schwindel sollte sich lieber hingelegt werden.

• Schmerzen allgemein – theoretisch helfen Schmerzmittel. Dies betrifft zumindest Schmerzen, die auf Arthrose zurückzuführen sind. Bei Schmerzen rund um verheilte Verletzungen, CFS/ME oder Fibromyalgie ist es sehr gut möglich, dass die Mittel keine Wirkung zeigen. Gewöhnliche Schmerzmittel blocken die Weiterleitung zum Hirn am Ort des Schmerzes/der Verletzung. Da bei diesen Krankheiten keine tatsächliche Schädigung vorhanden ist, zeigen sich normale Schmerzmittel meist wirkungslos. Narben sollten nun gut eingecremt werden, auch helfen teils äußere Reize wie Kühlpads, kühlende Salben oder Franzbranntwein bei witterungsbedingt ausgelösten Schüben.

Kommt es zu Schlafproblemen, hilft mitunter ein Wohlfühlprogramm. Ist es trotz der Wetterfühligkeit möglich, kann auch ein guter Spaziergang oder ein wenig Sport eine erste Linderung verschaffen. Entspannung zu Hause, eventuell mit einem warmen Wannenbad und einer Tasse Milch mit Honig helfen zugleich. Auf Medikamente sollte bei Schlaflosigkeit eher selten zurückgegriffen werden, da die Medikamente nicht selten den Verdacht erwecken, eine Abhängigkeit zu erzeugen. Es gibt jedoch durchaus andere Strategien, die helfen. Hier einige Beispiele:

• Stress reduzieren (durch Sport und Meditation)

• Keine elektronischen Geräte wie Smartphones am Schlafplatz

• Gutes Schlafklima schaffen

5. Wetterfühligkeit und Gesundheit: Ab wann es gefährlich wird

An und für sich ist die Wetterfühligkeit nicht gefährlich. Sie warnt den Menschen eher davon, dass etwas im Körper nicht stimmt, doch auf eine ähnliche Weise wie die Gänsehaut bei Kälte. Völlig ignoriert oder fortgewischt sollte sie dennoch nicht werden. Körperliche Reaktionen zeigen immer, dass eine Unpässlichkeit besteht und es besser ist, an diesem oder in den kommenden Tagen die Leistung ein wenig herunterzufahren. Doch ist die Wetterfühligkeit ganz ohne Gefahren? Nein, denn einige Altersgruppen sind gefährdet. Zugleich gibt es Symptome, die für jedermann zur Gefahr werden können.

Senioren und geschwächte Personen

Für Senioren und Personen mit Vorerkrankungen kann die Wetterfühligkeit durchaus eine echte Gefahr darstellen, wenn die Symptome stark ausgeprägt sind. Besonders zwei Faktoren müssen bedacht werden:

• Übelkeit/Erbrechen/Durchfall – diese witterungsbedingten Symptome treten bei Wetterfühligen oft im Hochsommer auf. Gerade ältere Menschen haben ein weniger stark ausgeprägtes Durstgefühl, weshalb sie im Sommer zur Dehydration neigen (Anzeichen: Kreislaufprobleme, Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrasen). Kommt nun durch die Wetterfühligkeit noch Übelkeit mit Erbrechen und Durchfall hinzu, besteht ein noch größerer Flüssigkeitsverlust. Betroffene sollten jede Stunde ein Wasserglas mit kleinen Schlucken leeren. Setzt Schwindel ein, ist der Ruf des Notarztes notwendig. Dies gilt auch bei geschwächten Personen und bei Kleinkindern.

• Kreislauf – schlägt die Wetterfühligkeit auf den Kreislauf, so besteht mitunter Gefahr für alle Betroffenen. Schwindel und Schwärze vor den Augen führen zu Stürzen, die bei älteren Menschen mit schweren – und teils nicht mehr verheilenden – Verletzungen einhergehen können. Junge, wetterfühlige Menschen unterschätzen nicht selten die Gefahr des Schwindels und versuchen, den Tag normal zu verleben. Doch Autofahrten, die generelle Teilnahme am Straßenverkehr und die Nutzung schwerer Maschinen sind nun gefährlich.

Sicherlich ist nun die Wetterfühligkeit nicht hauptursächlich für die Gefahr. Doch ihre Symptome können als Auslöser für Unfälle, Stürze oder die Dehydrierung dienen. Wer ohnehin schon Blutdruckmedikamente einnimmt, der kommt bei einem abfallenden Blutdruck nicht selten auf die Idee, die Medikamente abzusetzen oder anders zu dosieren, was wiederum Folgeschäden mit sich bringen kann.

Grundsätzlich kann die Wetterfühligkeit jedoch als einen Anstoß gesehen werden, allgemein achtsamer mit sich und dem eigenen Körper umzugehen. Sportfans könnten sie als Faktor im »Tagesformindex« betrachten. Ziept es in den Schläfen, jucken oder ziehen alte Narben, so teilt der Körper schon mit, dass nun einmal ein wenig Ruhe angebracht wäre.

Viele der Wetterfühligkeitssymptome sind bei Weitem nicht so stark ausgeprägt, wie sie sich anhören. Kopfschmerzen können tatsächlich ein leicht verkatertes Gefühl bedeuten, mit dem sich der Tag mühelos überstehen lässt. Auch Gelenkschmerzen fühlen sich oft nicht so an, als hätte man gerade sein Knie beim Fußball zerlegt. Trotzdem ist der Tagesformindex nicht bei 100 Prozent und Höchstleistungen sind während der wetterfühligen Phase nicht angeraten. Mit ein wenig Achtsamkeit sich gegenüber und mit einer Portion Versuch & Irrtum ist es aber möglich, für sich die ideale Linderung zu finden:

• Vorsichtiges Herantasten – was funktioniert, wenn die Wetterfühligkeit zuschlägt? Einige Betroffene können die Symptome gut in Schach halten, wenn sie beim ersten Anzeichen Entspannungsübungen oder auch leichten Sport machen. Andere trinken bei den ersten Anzeichen direkt ein wenig mehr oder greifen auch zur Cola, damit der Kreislauf in Schwung bleibt.

• Ausprobieren – wer einen für sich passenden Weg gefunden hat, der kann nun probieren, wie weit er gehen kann. Klappt statt des Spaziergangs doch eine kurze Joggingrunde? Reicht statt der Entspannung in der Badewanne auch ein Abend auf der Couch? Ein wenig Meditation?

• Notfallkoffer – zugleich hilft es, stets für den Ernstfall seinen persönlichen Notfallkoffer paratzuhalten. Darunter müssen nun keine Medikamente zu verstehen sein, wenngleich sie natürlich darein dürfen. Doch auch Eukalyptusöl (eventuell auch zur Reizablenkung bei schmerzenden Altwunden), vielleicht der Lieblingstee oder ein Duftöl können darein. Das Ziel ist, ein Köfferchen bei sich zu haben, das notfalls auch bei mitten im Alltag auftretender Wetterfühligkeit hilft und die ärgsten Wogen glättet.

Fazit – nicht voll erforscht, doch deutlich vorhanden

Mit manchen Krankheiten und gesundheitlichen Phänomenen tun sich Medizin und Forschung schwer. So auch mit der Wetterfühligkeit, die schlichtweg medizinisch nicht fest greifbar ist. Sie ist kein gebrochener Knochen, der gerichtet und behandelt werden kann. Glücklicherweise ist die Wetterfühligkeit an sich nicht gefährlich, mit Ausnahme von etwaigen Folgeschäden. Für Betroffene ist das allerdings nur eine halbseidene Beruhigung, denn sie müssen mit den Symptomen leben. Hier gilt, dass die Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper das oberste Gebot ist. Wer achtsam ist, der mag auch ganz zu Beginn schon ​​Schritte einleiten können, die die Symptome in Schach halten. Übrigens bieten etliche Wetterapps mittlerweile eine eigene Wetterkarte für Wetterfühlige an. Sie im Blick zu behalten, schadet ebenfalls nicht.