Alexander Uffelmann
Eisheilige brechen ihr Versprechen – Luftfrost Ende Mai erwartet!
Der Mai ist bekannt als „Wonnemonat" und bisher zeigte sich der fünfte Monat des Jahres auch oftmals von seiner freundlichen Seite. Viel Sonne und nur sehr wenig Regen, dazu teils sehr warme Temperaturen von bis zu 30 Grad. Doch nun steht ein drastischer Wetterwechsel an: Neben neuen Regenfällen steht vor allem nochmal Frost an, entgegen aller langjährigen Regeln.
„Eisheilige" kommen mit Verspätung
Die „Eisheiligen" sind eine der bekanntesten Bauernregeln, an denen sich nicht nur Hobbygärtner, sondern auch Landwirte orientieren. Sie besagt, dass ab dem 15. Mai, dem Ende des fünftägigen Zeitraums der sogenannten Eisheiligen, nicht mehr mit Frost zu rechnen ist. In diesem Jahr mag diese Regel allerdings nicht überall gelten: In großen Teilen der Landesmitte und im Süden kommt es in den kommenden Nächsten regional zu Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Besonders betroffen sind dabei Tal- und Muldenlagen, in die die Kaltluft bei klarem Himmel besonders gut absinken kann. Hier ist bis Sonntag stellenweise mit Bodenfrost zu rechnen. Auch in zwei Meter Höhe sind frostige Temperaturen nicht ausgeschlossen: Insbesondere in der Nacht von Donnerstag auf Freitag kann das Thermometer in den Mittelgebirgsregionen unter den Gefrierpunkt fallen. Besonders in der Eifel, im Hunsrück und auch im Thüringer Wald wird dann Luftfrost erwartet. Kälteempfindliche Pflanzen sollten daher noch nicht ins Freie ausgepflanzt werden, falls noch nicht geschehen. Da es am Donnerstagabend regional regnet, ist sogar Straßenglätte nicht ausgeschlossen.
Mai könnte „zu kalt" ausfallen
Betrachtet man die bisherigen Temperaturen in Deutschland im Mai, so ist besonders die Osthälfte bisher teils deutlich unter dem Durchschnittswert der Jahre 1961 bis 1990. Nach dem neueren Mittelwert von 1991 bis 2020 liegt sogar fast das ganze Land bisher unter dem Monatsmittel. Zwar wird der Mai aufgrund des immer höheren Sonnenstands in der Regel im Laufe des Monats kontinuierlich wärmer, doch in diesem Jahr kommt es wohl genau anders herum: Die ersten zwei Tage des Monats haben mit Spitzenwerten um 30 Grad endgültig die ersten Sommergefühle ins Land gebracht. Danach pendelten sich die Werte meist im Normalbereich ein, wobei das Wetter durch die vielen Sonnenstunden oftmals trotzdem recht frühsommerlich vorkam. Nun steht eine deutlich kältere Phase an, die neben Spätfrostgefahr auch kühle Tageswerte zwischen 10 und 17 Grad mit sich bringt. Somit könnte der Mai nach vier Jahren der erste Monat sein, der nach dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990 „zu kalt" ausfällt. Noch nie waren alle Monate über einen so langen Zeitraum über diesem Mittelwert wie derzeit. Zuletzt endete der Mai 2021 knapp ein Grad unter diesem Klimamittel.
Später Schnee in den Alpen! Und auch in den Mittelgebirgen?
Mit dem Regen, den Tief Magnus in den nächsten Tagen zu uns bringt, sind im Zusammenhang mit den recht kalten Temperaturen auch Schneefälle in den Alpen möglich. Oberhalb von ca. 1500 Meter ist dort eine weiße Überraschung möglich. Doch nicht nur in den Alpen, auch in den höchsten Lagen vom Schwarzwald und dem Bayerischen Wald berechnen manche Wettermodelle ein paar Schneeflocken. Dies ist jedoch noch recht unsicher. Fest steht nur: Nach einer langen freundlichen Phase stehen nun wieder nasse Tage mit deutlich kälteren Temperaturen an.