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Wie bilden sich Tornados?

Zu Beginn des letzten Wochenendes tobten in den USA schwere Stürme und Tornados. Besonders im Mittleren Westen waren die Schäden immens, mindestens zwei Menschen starben. Doch wie entstehen eigentlich Tornados?Tornados sind kleinräumige Luftwirbel in der Atmosphäre, die weitgehend senkrecht an konvektiver Bewölkung, also an Schauer- und Gewitterwolken entstehen. Dabei reicht der markante Wirbel von der Wolkenuntergrenze bis zum Boden. In Deutschland werden Tornados häufig auch als Großtromben, über Wasser auch als Wasserhosen bezeichnet.

Damit Tornados entstehen, muss die Temperatur mit der Höhe erheblich abnehmen. Zugleich wird sehr viel Feuchtigkeit in den unteren Schichten (maximal 2 Kilometer) benötigt. Die Luftmasse muss entweder durch die Thermik oder durch Fronten gehoben werden, damit Konvektion ausgelöst wird. Am häufigsten ist dies bei Gewittern und Stürmen der Fall, denn sie halten sehr viel Energie bereit und ermöglichen ein hochreichendes Aufsteigen der Luft. Nimmt gleichzeitig auch noch die Windgeschwindigkeit und eine Änderung der Windrichtung mit der Höhe zu, entstehen Superzellen. Sie sind langlebig und aufgrund ihrer Begleiterscheinungen wie Hagel und Fallböen besonders gefährlich. Bei einigen Superzellen bilden sich Tornados, die markante Aufwärtsbewegungen von unten zur Drehachse verzeichnen. Bislang weiß man, dass die Bodenreibung hierbei eine wichtige Rolle spielt. Die genauen Zusammenhänge sind aber immer noch nicht eindeutig bekannt.

Nicht nur bei Superzellen, sondern auch an Konvergenzen können sich einzelne Tornados bilden. Die sind sogenannte nicht-mesozyklonale Tornados, die auch als Kleintromben bezeichnet werden.

In den USA ist vor allem der Mittlere Westen von schweren Tornado-Ereignissen im Frühjahr und Sommer betroffen. Aufgrund der topografischen Verhältnisse, nämlich den trockenen Great Plains und dem tropischen Golf von Mexiko, bilden sich in dieser Region häufig heftige Gewitter und Stürme, mit denen Tornados einhergehen können. Daher wird dieses Gebiet auch als Tornado Alley bezeichnet. Rund 88 Prozent aller Tornados sind glücklicherweise schwache Ereignisse, 11 Prozent stark und nur 1 Prozent verheerend. Allerdings sind genau die starken und verheerenden Tornados das Problem, denn sie hinterlassen bei Durchzug eine Schneise der Verwüstung und haben oftmals zahlreiche Todesopfer zur Folge.