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Warum weht so viel Wind?

Er weht zwischen Tiefs und Hochs, trocknet unsere Wäsche schnell, transportiert Pflanzensamen in die Ferne. Er kann aber auch überhandnehmen, wenn zerstörerische Stürme wüten. Wind hatten wir in letzter Zeit mehr als genug, doch warum?Der Wind kommt dadurch zustande, dass in benachbarten Gebieten unterschiedliche Luftdruckverhältnisse herrschen. In der einen Region steigt Luft auf, was mit der Entstehung eines Tiefs einhergeht. Dabei kühlt sie ab, bildet Regenwolken und fließt in großen Höhen schließlich nach außen hin weg. Woanders ist es genau umgekehrt. Dort sinkt Luft aus größeren Höhen dann wieder ab und erwärmt sich, die Wolken lösen sich auf. Gleichzeitig steigt dabei der Luftdruck am Boden, ein Hoch bildet sich.

Um diesen Luftdruckunterschied nun auszugleichen, setzt Wind ein. Der Wind weht vom höheren zum niedrigen Druck. Dies kann aber nicht immer auf geradem und direktem Weg geschehen, andernfalls könnten erst gar nicht große Luftdruckdifferenzen entstehen, sondern würden umgehend wieder ausgeglichen, und es gäbe kein Wetter in dieser Form. Vielmehr wird der Wind durch die Erdbewegung und die Reibung entlang der Erdoberfläche erheblich abgelenkt und nimmt einen Umweg. Auf der Nordhalbkugel weht dabei die Luft mit einer Drehbewegung aus einem Hoch im Uhrzeigersinn heraus und in ein Tief gegen den Uhrzeigersinn hinein.

Je mehr Luft in einem Tief nach oben und dann seitwärts nach außen transportiert wird, desto stärker entwickelt es sich. Das Hoch lebt umgekehrt vom Nachschub an Luft von oben. Je stärker dieser Nachschub, das Absinken der Luft ausfällt, desto höher steigt der Luftdruck in diesem Hochdruckgebiet. Und je stärker nun die Luftdruckwerte pro Raumeinheit voneinander abweichen, desto höher ist die daraus resultierende Windgeschwindigkeit. Sturmträchtige Lagen sind anhand der Drängung von Linien gleichen Luftdrucks, den sogenannten Isobaren, auf der Bodenwetterkarte zu identifizieren. Je dichter die Linien verlaufen, desto stärker weht der Wind.

Als Messgerät zur Ermittlung der Windgeschwindigkeit dient hauptsächlich das Anemometer. Die Angaben erfolgen in Metern pro Sekunde oder Kilometern je Stunde. Manchmal gibt man die Windgeschwindigkeit auch in Knoten an, erklärt das Team von wetter.net.

In den letzten Wochen treffen über dem Atlantik wiederholt subtropische Luft aus dem Raum der Azoren und Polarluft aus dem Raum von Neufundland oder Grönland aufeinander und lassen mächtige Sturmtiefs entstehen. Diese wandern vor allem über den Norden und Westen Mitteleuropas hinweg, südlichere Ableger aber mitunter auch über die südlichen Landesteile.

In den nächsten Tagen beruhigt sich bei uns die Lage, die Isobarenabstände vergrößern sich, und der Luftdruck nimmt in den südlichen Regionen Europas ab. Erst ab Dienstag nähert sich ein neues Tief dem Nordwesten des Landes.