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Verfrühte Schafskälte dauert noch an
Schon seit einigen Tagen befinden wir uns mitten in den Schafskälte, einer meteorologischen Singularität. Dieses Jahr tritt sie leicht verfrüht auf. Auch in den kommenden Tagen bleibt uns die Schafskälte erhalten.Der Name Schafskälte leitet sich von den Schafen ab, die früher Ende Mai bis Anfang Juni geschoren wurden und aufgrund eines Kälterückfalls dann froren. Häufig starben die Jungschafe durch das nasskühle Wetter. Daher werden vor allem Lämmer mittlerweile erst im letzten Juni-Drittel geschoren. Die Schafskälte ist genauso wie die Eisheiligen und der Siebenschläfer eine meteorologische Singularität, das bedeutet ein Witterungsregelfall, der zu einem bestimmten Zeitabschnitt im Jahr mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auftritt.
Die Ursache der Schafskälte ist die unterschiedliche Erwärmung von Wasser und Erdoberfläche. Ende Mai bzw. Anfang Juni ist das Festland bereits erwärmt, das Wasser jedoch noch kühl. Dadurch entstehen über Nord- und Mitteleuropa Tiefdruckgebiete, die von Nordwesten her Luft polaren Ursprungs zu uns bringen. Dabei handelt es sich oftmals um die bekannten Kaltlufttröge, die kühles Schauerwetter verursachen. Im Bereich der Alpen kann damit sogar Schneefall verbunden sein.
Die Schafskälte tritt nicht jedes Jahr überall auf, regional stellt sie sich aber fast immer irgendwo in Mitteleuropa ein. Dabei pendelt ihr Zeitraum zwischen dem letzten Maidrittel und dem Ende des zweiten Junidrittels, teilweise findet die Schafskälte auch in zwei Phasen statt. Bis Anfang Juni bleibt uns auf jeden Fall das wechselhafte Wetter erhalten. Ob man am Montag bei Temperaturen bis 27 Grad im Osten allerdings noch von Schafskälte sprechen kann, darf bezweifelt werden, so wetter.net.