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Unwetter über Norditalien und den Südalpen
Wie von wetter.net prognostiziert, gab es am Mittwoch und in der Nacht auf Donnerstag weitere heftige Regenfälle im Norden Italiens und an den Südalpen. Einige Regionen melden Land unter.as ist kein Wunder, schaut man sich die Regenmengen an. Binnen weniger Stunden fielen in Norditalien an einigen Orten 65 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter, so viel wie sonst im gesamten Monat. Noch weitaus höher sind die Regenmengen am Alpensüdrand. Im Süden der Schweiz wurden am Mittwoch von Locarno bis Lugano 100 bis 145 Liter Regen pro Quadratmeter registriert, örtlich auch deutlich mehr. Diese Mengen verteilen sich normalerweise auf ein bis zwei Monate.
Damit nicht genug ist das in diesem Herbst schon die dritte derartig extreme Lage, bei der kühle Luft weit nach Süden ins Mittelmeer vordringt und dort auf subtropische Warmluft trifft. Palermo auf Sizilien erreichte beispielsweise am Mittwoch Höchstwerte von 27 Grad, Mailand nur 14 Grad.
Mit südlichen Winden werden die entstehenden regenschweren Wolken im Übergangsbereich der beiden sehr unterschiedlichen temperierten Luftmassen gegen die Südalpen und die Berge im Landesinneren der Nordhälfte Italiens gedrückt und regnen sich dort ab, und das nicht zu knapp. Die Böden sind nach den vorhergehenden Starkregenereignissen der letzten Wochen längst gesättigt, die Erdrutschgefahr stark erhöht.
Sollte sich dieses großräumige Wettermuster in den nächsten Wochen weiter wiederholen, dann sind noch schlimmere Überschwemmungen und verstärkt auch Erdrutsche zu befürchten, warnt das Team von wetter.net. Und oftmals ist Erhaltungsneigung beim Wetter in gewisser Hinsicht sehr hoch, Tiefs und kühlere Luft nutzen wiederholt ähnliche, zwischenzeitlich eingefahrene Zugstraßen und laden Unwetter immer wieder in ähnlichen Regionen ab.
Besonders schwer erwischt es aktuell den Süden Österreichs zwischen Osttirol und Kärnten. Dort kamen in den letzten 24 Stunden bis heute Früh zwischen Lienz und Mauthen 100 bis 155 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, kleinräumig auch deutlich mehr. Und es regnet im westlichen Kärnten weiter heftig. In den Tälern wie an der Drau beispielsweise gibt es Hochwasser und Überschwemmungen. Oberhalb von 1500 bis 2200 Metern fällt Schnee, dort verbessern sich die Wintersportverhältnisse.
Bis Freitagmittag werden zwischen Kärnten und Venedig nochmals 50 bis 120 Liter Regen auf den Quadratmeter erwartet, weiteres Unheil ist vorprogrammiert. Schon jetzt ist in Venedig Hochwasser angesagt.