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Tausende Hitzetote in Indien

Eine Hitzewelle überzieht derzeit Indien, ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Die Temperaturen steigen vielerorts im Landesinneren auf Werte um die 45-Grad-Marke. Örtlich wurden bis 48 Grad gemessen. Hunderte Menschen kamen ums Leben.Eine sengende Hitzeglocke liegt seit Tagen über dem Indischen Kontinent. Betroffen ist vor allem das Landesinnere, der Norden und die Mitte des Subkontinents. Höchstwerte um die 45-Grad-Marke sind keine Seltenheit - im Schatten wohlgemerkt. Auch die Hauptstadt Neu-Dehli wird mit 45 bis 46 Grad nicht verschont. In der erbarmungslos brennenden Sonne liegen die Temperaturen sogar über der 55-Grad-Marke.

Kein Wunder, dass der Hitze immer mehr Menschen zum Opfer fallen. Mehrere hundert Menschen sollen bereits durch die brütende Hitze gestorben sein, die Dunkelziffer liegt jedoch weitaus höher. Tatsächlich sind schon jetzt mehr als tausend Opfer zu beklagen.

Wie so oft, trifft es zuerst die Ärmsten der Armen, diejenigen, die der Hitze und der Sonne im Freien schutzlos ausgeliefert sind und sich keine Arbeitspausen leisten können, keinen Sonnenschutz besitzen und auf der Straße oder in provisorischen Holzhütten leben. Alte und ohnehin bereits kranke Menschen sind besonders im Nachteil und fallen der menschenfeindlichen Hitze zuerst zum Opfer.

Die häufigsten Todesursachen sind die Dehydrierung des Körpers, also dessen Austrocknen oder Kreislaufkollaps und Herzinfarkt durch Überforderung der Körperfunktionen, Hitzschlag, etc. Taxis ohne Klimaanlage dürfen inzwischen tagsüber nicht mehr fahren. Besonders gefragt sind in diesen Tagen Schirme, Ventilatoren und hitzelindernde Seen und Teiche.

In einigen Regionen herrscht bereits Wasserknappheit. Mit den sich häufenden Hitzewellen der letzten Jahre geht oft auch Regenarmut einher, die Wasservorräte werden nicht mehr ausreichend aufgefüllt. Gleichzeitig wächst die Waldbrandgefahr. Im Norden des Landes brannten nach Medienberichten 600 Hektar Pinienwald nieder.

Mit dem Anhalten der Hitzewelle in den nächsten Tagen muss mit einem drastischen Ansteigen der Opferzahlen und voraussichtlich mit tausenden von Toten gerechnet werden. Ihre Gesamtzahl könnte in den fünfstelligen Bereich gehen, warnt wetter.net. Bleibt zu hoffen, dass Petrus Einsicht zeigt und möglichst bald für ein Ende der bedrohlichen Hitze sorgt.