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Sturmtief lässt Schiff auf chinesischen Jangtse sinken
In der vergangenen Nacht hat sich auf dem chinesischen Fluss Jangtse ein Drama ereignet: Aufgrund eines Sturmtiefs mit heftigen Regenfällen und Orkanböen sank ein Kreuzfahrtschiff mit 458 Menschen an Bord.Bislang konnten nur 15 Menschen lebend gerettet werden, alle weiteren Passagiere werden noch vermisst. Ob sie überlebten, ist derzeit unklar. Hilfskräfte berichten von Klopfgeräuschen aus dem Inneren des gesunkenen Schiffes. Der Kapitän und der Schiffsingenieur wurden indes verhaftet.
Das Kreuzfahrtschiff geriet gestern Abend auf dem stark befahrenen Jangtse in Seenot. Ursächlich dafür ist ein Sturmtief, das starken Regen und Sturmböen in der Provinz Hubei brachte. Das zeigen auch die Wettermeldungen der umliegenden Wetterstationen: In Yueyang, das südlich des Unglücksortes liegt, fielen innerhalb von 24 Stunden 75 Liter Regen pro Quadratmeter, in Jiangling kamen 68 Liter Regen vom Himmel. Im westlicheren Yichang wurden 39 Liter gemessen, in der weiter östlichen Großstadt Wuhan immerhin noch 35 Liter. Lokal traten dabei sehr massive Sturmböen auf, die teilweise nicht von den meteorologischen Messgeräten an den Wetterstationen erfasst werden konnten.
Aktuelle Radarbilder zeigen, dass noch immer Regengüsse in der Region unterwegs sind. Auch an den kommenden Tagen soll der Regen anhalten, so die Prognosen. Erst ab Freitag bleibt es dann trocken bei wechselnder Bewölkung und steigenden Temperaturen. Allerdings deuten sich von Sonntag an bereits neue, teils schwere Regenfälle an.