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Sturmtief Engel mit Azorenluft

Aktuell kommt die Luft unmittelbar von Azoren zu uns. Das schlägt sich in ungewöhnlich hohen Temperaturen nieder. Doch die Luft ist auch unglaublich feucht. So liegen die Taupunkte, bei denen sich Nebel bilden würde, verbreitet um 10 Grad.Auf ihrem Weg nach Nordosten kann die Azorenluft über dem Atlantik jede Menge Feuchtigkeit aufnehmen. Dabei kühlt die Luft allmählich ab, denn die Temperaturen der Wasseroberfläche gehen in nördlicheren Gefilden zurück. Bei sinkenden Temperaturen geht jedoch auch die Aufnahmefähigkeit der Luft hinsichtlich der Wasserdampfmenge zurück. Folglich steigt die relative Feuchte bis nahe der Sättigungsgrenze an, das heißt, die Luftfeuchte beträgt fast 100%.

Die hohe Luftfeuchte sorgt nun dafür, dass große Regenmengen möglich sind, sobald die feuchte Luft gehoben wird und abkühlen muss. Die hohen Mengen an ausregenbarem Wasser in der Atmosphäre sind sonst eher im Frühjahr oder Frühherbst üblich, aber nicht im Winter. Ausgelöst wird dies wiederum von deutlich kühlerer Luft, die am Freitag im Nordwesten und Norden ankommt und nach Südosten vordringt. Diese schwerere Luft schiebt sich unter die sehr feuchte und milde Azorenluft. Das Ergebnis sind massive Regengüsse, die sich unmittelbar an der Kaltfront für kurze Zeit noch verstärken und in kurze Wolkenbrüche münden können. Diese werden örtlich von Sturmböen begleitet.

Damit endet das Azorengastspiel, zweistellige Temperaturen werden bei uns erst einmal verbannt, betont das Team von wetter.net. Doch der nächste Wärmevorstoß lässt nicht lange auf sich warten. In der Nacht auf Montag gehen Regenfälle im Norden mit steigenden Temperaturen einher. Zu Wochenbeginn erwarten wir dann im Nordwesten abermals zweistellige Werte.