Johannes Graf
Sonne pur – doch die Gefahr lauert im Verborgenen
Während viele Menschen die frühsommerliche Wetterlage mit offenen Armen empfangen und sich über strahlenden Sonnenschein freuen, trügt der schöne Schein. Denn was auf den ersten Blick nach perfektem Frühlingswetter aussieht, birgt in Wirklichkeit ernstzunehmende Risiken – für Natur, Umwelt und auch den Menschen. Zwischen Hochdruckruhe, Trockenheit und lokal begrenzten Wetterphänomenen offenbart sich eine stille Spannung in der Atmosphäre.
Hoch Quendolin bringt Sommerfeeling – und Trockenstress
Aktuell dominiert das Hochdruckgebiet Quendolin das Wettergeschehen in Deutschland. Es beschert weiten Teilen des Landes trockenes, sonniges und frühsommerlich warmes Wetter – für viele ein wahrer Genuss. Am 1. Mai, dem Feiertag, dürfen sich Ausflügler auf nahezu ideale Bedingungen freuen: Kaum Wolken, kaum Wind und viel Sonne. Die Temperaturen klettern dabei auf höchstsommerliche Werte zwischen 21 Grad im Bergland und bis zu 28 bis 30 Grad entlang des Rheins.
Doch trotz der angenehmen Aussichten bleibt eine ernsthafte Problematik bestehen: Die Natur leidet weiterhin unter großer Trockenheit. Auch wenn es zuletzt regional zu Niederschlägen kam, reicht dies bei weitem nicht aus, um die Dürresituation zu entschärfen. In vielen Regionen herrscht bereits wieder eine erhöhte Waldbrandgefahr. Besonders im Flachland sind die Böden ausgedörrt, und schon kleine Funken können fatale Folgen haben.
Verborgene Dynamik in den Bergen – lokale Gewitter möglich
Während im Großteil Deutschlands aktuell nur wenige Wölkchen am Himmel zu sehen sind, zeigt sich das Wetter in den südlichen Mittelgebirgen etwas lebendiger. Hier entstehen durch den Einfluss der Topografie sogenannte orografisch bedingte Quellwolken, die vereinzelt Schauer oder Gewitter auslösen können. Diese Erscheinungen sind allerdings meist lokal begrenzt und bleiben insgesamt selten.
Für den 1. Mai selbst bleibt die Lage dort jedoch weitgehend stabil. Die Schauerneigung ist deutlich geringer als heute und morgen. Damit steht einem sonnigen Feiertag kaum etwas im Weg – abgesehen von der starken UV-Strahlung. Denn auch wenn es sich nach Frühling anfühlt, hat die Sonne bereits Sommerkraft. Sonnencreme, Kopfbedeckung und Schattenpausen sollten also zur Ausflugsplanung dazugehören.