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Seit 8 Monaten katastrophale Trockenheit in Deutschland – und auch der Oktober kennt kein Erbarmen

Die extreme Trockenheit, die bereits im Februar begonnen und sich den Sommer über dramatisch verschärft hat, geht auch im Oktober weiter. Bis weit über die Monatsmitte hinaus ist so gut wie kein Tropfen Regen in Sicht.

Keine guten Nachrichten für die Natur, die Böden und das Grundwasser: Aktuellen Berechnungen zufolge bleibt es auch über die Monatsmitte hinweg trocken in Deutschland. Bis auf ein Regenband am kommenden Sonntag, das unser Land von Nordwest nach Südost quert und stellenweise etwas Nässe bringt, sind bis zum Anfang des letzten Oktoberdrittels keine Niederschläge in Sicht. Das deckt sich auch mit dem Trend der US-Wetterbehörde NOAA, die für Oktober in Mitteleuropa weiter extreme Trockenheit prognostiziert hat. Gleiches gilt übrigens auch für die Iberische Halbinsel, Großbritannien (Ausnahme: Schottland), Frankreich und Südosteuropa. Geschuldet ist dies einer ziemlich stabilen Hochdruckwetterlage, die auch in den kommenden Tagen anhalten wird.

Stabile Hochdruckwetterlage war auch das Stichwort in den vergangenen 8 Monaten. Dadurch gab es überdurchschnittlich hohe Temperaturen und reichlich Sonnenschein, aber eben kaum oder gar keinen Regen. Der Februar hatte im bundesweiten Durchschnitt nur 41 Prozent seines Niederschlagssolls, der März immerhin 86 Prozent, der April 69 Prozent, der Mai 76 Prozent. Im Juni wurden rund 55 Prozent, im Juli 51 Prozent, im August 58 Prozent und im September 69 Prozent des langjährigen Niederschlagmittels erreicht.

Die Folgen des extremen Niederschlagsdefizits sind langfristig noch gar nicht abzusehen. Denkbar sind weitreichende Folgen für die Vegetation und auch die Böden, wie verschiedene Szenarien verdeutlichen. Ein messbares Beispiel ist der Füllstand des Edersees (Hessen); dieser liegt gerade bei einmal 12 Prozent am heutigen 4. Oktober.

Sollte sich der Niederschlags-Trend der NOAA auch für November bewahrheiten – demnach bliebe es weiter deutlich zu trocken in Deutschland – dürfte 2018 wohl als das trockenste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung in die Statistik eingehen – eine Entwicklung, die als katastrophal zu bezeichnen ist.