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Scharfe Luftmassengrenze! Wo es jetzt weiß wird

​In den kommenden Stunden wird Deutschland zum Schauplatz einer sehr spannenden, aber zugleich auch nicht ungefährlichen Wettersituation. Im heutigen Tagesverlauf drücken von Süden milde Luftmassen nach Deutschland vor. Zugleich hält jedoch die Kaltluft aus Norden weiter dagegen – Eine Luftmassengrenze baut sich auf, an der es an der Nordseite zu heftigen Schneefällen kommen kann, während nur wenige Kilometer weiter südlich Regen oder gefährlicher Eisregen fallen kann.

Diese Luftmassengrenze wandert in den Abendstunden langsam immer weiter nach Norden und erreicht in der kommenden Nacht etwa eine Linie vom Ruhrgebiet bis Berlin.

Morgen verschiebt sich die Grenze allerdings wieder zurück nach Süden, wodurch viele Regionen die Niederschlagspalette gleich zweimal abbekommen werden.

Tief Charly bringt viel Schnee und Glätte

Ursache für diese Luftmassengrenze ist das Tief „Charly", welches einmal von West nach Ost über Deutschland zieht. Dabei bringt es vor allem in Lagen ab 300 Meter Schnee.

Heute Abend schiebt sich die milde Luft zunehmend nach Norden, sodass südlich des Mains wohl nur noch in den höchsten Lagen mit Schneefall zu rechnen ist. Am Nordrand der Luftmassengrenze können die Niederschläge allerdings verbreitet als Schnee fallen. Dieser bleibt aufgrund der noch vorherrschenden leichten Plusgrade wohl nur in den Mittelgebirgen ab etwa 400 Meter Höhe liegen. Darunter kann es höchstens kurzzeitig für ein paar nasse Flocken reichen.

Allerdings strömt dahinter direkt deutlich wärmere Luft nach, sodass der Schnee ohnehin schnell in Regen übergehen wird. In Nordbayern, Thüringen und Teilen von Hessen soll der Niederschlag schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt als Regen fallen, sodass es örtlich zu gefährlichem Eisregen kommen kann.

In einer Region Schnee bis ins Tiefland sehr wahrscheinlich

Während es im Großteil des Landes wohl eher nasskalt bleibt und sich meist nur in den höheren Lagen eine Schneedecke ausbildet, kann es in einer Region auch bis ganz unten tief winterlich werden.

In der kommenden Nacht und morgen Vormittag liegt die Luftmassengrenze in der nördlichen Landesmitte. Dort kann es bei Temperaturen um und unter 0 Grad über mehrere Stunden zu ergiebigen Schneefällen kommen. So sind zwischen dem nördlichen NRW und  Nordhessen über Hannover bis nach Brandenburg auch im Flachland Schneehöhen zwischen 5 und 10 cm möglich, stellenweise auch darüber.

Weiter nördlich kommen die Niederschläge allerdings kaum voran, sodass es dort eher trocken bleibt. Südlich dieser Linie kommt es kurzzeitig bei bis zu 10 Grad plus zu heftigem Tauwetter, sodass der frisch gefallene Schnee schnell wieder abschmilzt.

Neuer Schnee am Donnerstagabend – Dann Hochdruck

Morgen Abend zieht Tief Charly nach Osten ab und sorgt auf der Rückseite nochmals für teils kräftige Schneefälle bis ins Tiefland. Dazu erreichen die Niederschläge auch den Südwesten erneut. Anfangs kann hier jedoch auch Regen fallen, da die Temperaturen meist noch im Plusbereich liegen. Im Laufe des Abends geht dieser jedoch verbreitet in Schnee über. Der Schnee, der hier liegen bleibt, wird sich dann wohl auch in den nächsten Tagen halten können, da es unter Hochdruckeinfluss in Deutschland meist kalt und trocken bleibt.