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Pegel kratzen an den Rekordtiefstmarken

Deutschlandweit sind die Pegel der Flüsse, Bäche und Seen in den vergangenen Wochen aufgrund der extremen Dürre massiv gesunken. Die Rekordniedrigmarken werden zwar nur vereinzelt gebrochen, doch dafür fördert die Trockenheit Weltkriegsreste zu Tage.

Dass die Wetterlage brandgefährlich ist, ist unbestritten wie zahlreiche Brände gezeigt haben. Dass aber auch in den Gewässern außer Blaualgen echte Gefahren lauern, haben wohl die wenigsten Menschen auf dem Radar. Denn: Durch die seit Wochen, teilweise Monaten anhaltende Trockenheit sind die Pegel extrem gesunken und haben die Schwellenwerte zum mittleren Niedrigwasser längst unterschritten. Vielfach kratzen die aktuellen Pegelstände an den Rekordniedrigmarken, vereinzelt wurden auch Rekorde gebrochen wie u.a. in Barby an der Elbe (neuer Rekord: 26 cm; alter Rekord: 29 cm vom 14.8.2015) und Rothensee/Elbe (neuer Tiefstwert: 63 cm am 1.8., alter Tiefstwert: 70 cm am 13.8.2015. Und was dabei teilweise zum Vorschein kommt, ist nicht ungefährlich. An den Ufern von Elbe und Rhein wurde beispielsweise alte Weltkriegsmunition freigelegt. Aus diesem Grund sind Experten unterwegs, die die Ufer jetzt genau absuchen und die entsprechenden Funde unschädlich machen, denn noch immer können alte Sprengkörper in die Luft fliegen. Wer bei einem Bummel am Ufer etwas Munitionsartiges findet, sollte die Finger davon lassen und stattdessen sofort die Behörden informieren.

Für die Ausflugsschiffer wird die Lage derweil schwierig, aber noch nicht dramatisch. Vereinzelt musste allerdings der Betrieb von Fähren eingestellt werden, da sie die entsprechenden Anlegestellen am Ufer nicht mehr erreichen können. Für die Binnenschiffer ist die Situation unproblematisch. Sie bekommen zwar das Niedrigwasser deutlich zu spüren und fahren daher meist nur mit halber Ladung, aber der Schiffsverkehr muss deshalb noch nicht stehen bleiben.

Bis Mittwoch der kommenden Woche sieht es mit Niederschlägen in weiten Teilen des Landes eher mau aus. Lediglich lokal könnten durch Gewittergüsse größere Mengen runterkommen. Ab der zweiten Wochenhälfte deutet sich allerdings eine Wetterumstellung an, die das Ende der Hitze und Niederschläge bringen könnte.