Gäste
Mittelmeerunwetter reißen nicht ab
Mit den Tiefs Wanja und Xandra setzt sich die Serie von Unwettern im westlichen Mittelmeerraum und über Marokko fort. So verzeichneten einige Orte in Südfrankreich in den letzten 24 Stunden Regenmengen bis 70 Liter pro Quadratmeter.Ein ums andere Mal lösen sich Gebiete kalter Luft aus nördlichen Gefilden in höheren Luftschichten von ihrer Ursprungsregion ab und wandern südostwärts in den Mittelmeerraum. Sehr warme Luft aus südlichen Breiten auf der Ostseite der entstehenden Bodentiefs und ein Überangebot an Feuchtigkeit über der für die Jahreszeit noch immer rund 2 Grad zu warmen Wasseroberfläche des Mittelmeers liefern die Energie, die relativ kalte und schwere Luft in höheren Luftschichten den Antrieb. Das Ergebnis sind teils katastrophale Regenmengen in kurzer Zeit.
In der schon im Herbst böse gebeutelten Stadt Montpellier am Mittelmeer wurden in den vergangenen 24 Stunden bis Freitagfrüh 45 Liter pro Quadratmeter registriert, in Beziers etwas weiter südwestlich kamen 48 Liter je Quadratmeter vom Himmel.
Aber auch Marokko muss abermals teils sintflutartigen Regen über sich ergehen lassen. Bis Freitagfrüh fielen örtlich 118 Liter Regen pro Quadratmeter. Bei Agadir wurden 55 Liter auf den Quadratmeter registriert, in Tanger immerhin 40 Liter.
Am heutigen Freitag entladen sich sowohl über Marokko als auch an der französischen Südküste weitere Unwetter. Überschwemmungen und Erdrutsche drohen. Zum Samstag bewegt sich der Unwetterschwerpunkt in den Osten und Norden Spaniens und am Sonntag müssen zudem auch die Balearen massive Regenfälle und Gewitter befürchten, warnt das Team von wetter.net. Ohne Überflutungen und Beeinträchtigungen der Infrastruktur wird das Wochenende dort nicht über die Bühne gehen. Dagegen klingen die heftigen Regen- und Gewittergüsse über Marokko bis Sonntag weitgehend ab. Schon am Samstag verringert sich dort die Unwettergefahr insgesamt. In der neuen Woche verlagert sich dann der Schauplatz örtlicher Unwetter im Mittelmeerraum über Italien hinweg ostwärts in Richtung Balkan und Ägäis