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Lake effect an der Ostsee

Im Ostseeumfeld ist derzeit ein interessantes meteorologisches Phänomen zu beobachten, der sogenannte Lake effect. Damit sind lokal starke Schneefälle verbunden, die entstehen, wenn sehr kalte Luft über wärmeres Wasser strömt.Ursprünglich kommt der Begriff Lake effect aus dem amerikanischen Raum, genauer gesagt von den Großen Seen an der Grenze der USA und Kanadas. Dort wird das Phänomen im Winter häufig beobachtet, wenn kalte Winde aus Norden über die wärmeren Wasseroberflächen streichen. Der dabei aufgenommene Wasserdampf gefriert schnell und geht auf der vom Wind abgewandten Seite in Form von Schnee nieder. Befinden sich Gebirge in unmittelbarer Umgebung sorgen zusätzlich Aufwärtsbewegungen der Luftströmung entgegen der eigentlichen Windrichtung für eine Verstärkung des Lake effects. Sehr schmale, aber kräftige Niederschlagsbänder bilden sich dabei.

So viel zur Theorie, nun zur Praxis. Aktuell kann man eine Art Lake effect auch bei uns erkennen, nämlich im Bereich der Ostsee. Zwischen Ostholstein und dem Mecklenburger Seengebiet breiten sich bereits seit gestern immer wieder Schneefälle aus, die lokal größere Mengen Neuschnee liefern. So liegen beispielsweise in Greifswald 14 Zentimeter Schnee, in Ostholstein 13 Zentimeter, in Rostock 4 Zentimeter und auf Fehmarn 2 Zentimeter. Durch anhaltende Schneefälle sind dort heute und auch morgen noch einige Zentimeter Schnee zu erwarten, so wetter.net. Damit kommt die sonst eher schneearme Ostseeregion auch mal in den Genuss der weißen Pracht.