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Kommt ein El Nino-Rekordjahr auf uns zu?
Nach Berechnungen der NOAA wird der stärkste El Nino seit mehr als 50 Jahren in diesem Herbst bzw. Winter erwartet. Sowohl an der Westküste Nord- und Südamerikas als auch im mittleren Atlantik ist das Wasser überdurchschnittlich warm.Die weiteren Folgen, die das neuerliche El Nino Phänomen nach sich zieht, sind derzeit noch nicht absehbar. Doch die Zeichen mehren sich, dass 2015 ein extremes El Nino Jahr wird. Letztmalig trat der El Nino vor fünf Jahren auf. Dazwischen war es weitgehend ruhig. Die neuesten Berechnungen der US-Wetterbehörde NOAA ergeben eine Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent für das Auftreten des El Nino, wobei das Ereignis als besonders stark, wenn nicht sogar rekordverdächtig beurteilt wird.
El Nino bedeutet übersetzt Christkind. Was so freundlich klingt, ist alles andere als positiv. Hierbei handelt es sich um ein Wetterphänomen, dass meistens um die Weihnachtszeit auftritt und durch überdurchschnittliche Wassertemperaturen ausgelöst wird. Dabei spielt vor allem der Pazifik eine entscheidende Rolle. Schaut man sich die aktuellen Temperaturabweichungen in diesem Raum an, so wird deutlich, dass von Alaska über die kalifornische Küste bis nach Peru das Wasser 0,5 bis 2 Grad wärmer als sonst ist. Die Abweichungen mögen geringfügig klingen, doch wenn man bedenkt, dass sich solche Wassermassen nur langsam erwärmen, wird klar, dass das bevorstehende El Nino-Ereignis nicht von der Hand zu weisen ist und möglicherweise ungekannte Ausmaße annehmen kann. Nicht nur im östlichen Pazifik werden momentan sehr hohe Wassertemperaturen beobachtet, auch zwischen den Neuengland-Staaten und der Iberischen Halbinsel sowie im Mittelmeer und rund um die Südspitze Grönlands ist das Wasser seit Wochen viel zu warm.
Die Folgen sind noch nicht überschaubar. Extreme Regenfälle, starke Wirbelstürme und Überschwemmungen gelten aber als sehr wahrscheinlich in den kommenden Monaten. Wo diese Extremereignisse auftreten werden, können selbst die besten Wettermodelle der Welt nicht vorhersagen. El Nino ist und bleibt unberechenbar, so wetter.net.