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Ideale Bedingungen für Stechmücken am Rhein

Die wiederholten ergiebigen Regenfälle in Alpennähe haben im Mai zu stark gestiegenen Rheinpegeln entlang des Oberrheins geführt. Die Überschwemmungen der Altrheinarme wiederum bietet eine ideale Brutstätte für die Stechmücken.Die Überflutungen in den Auen entlang des Oberrheins und dessen Altrheinarmen in den letzten beiden Wochen haben die KABS, die Kommunale Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V. auf den Plan gerufen.

Die KABS bekämpft zeitnah die Brut der Plagegeister, wobei die Bezeichnung Schnaken für Stechmücken steht. BTI ist die Abkürzung für Bacillus thuringiensis israelensis, ein Bakterium, das für die Mückenlarven tödlich ist, aber eben nicht nur für diese. Deshalb ist die Aktion, die Brutstätten der Larven entlang des gesamten Oberrheins mit Tonnen dieses Gifts von Hubschraubern aus, bei schlechtem Wetter oder zu viel Wind zur Not auch durch das Ausbringen des Gifts per Hand, zu bekämpfen, nicht unumstritten. Untersuchungen zeigen, dass auch die Bestände anderer Mücken als Teil einer langen Nahrungskette schwer geschädigt werden, so beispielsweise die Zuckmücke. Diese steht dann Vögeln wie den Schwalben nicht mehr oder nicht mehr ausreichend als Hauptnahrung zur Verfügung. Negativ wirkt sich der BTI-Einsatz wahrscheinlich auch auf Fledermäuse, Molche und Spinnen aus. Ob und wie die Auswirkungen in der weiteren Nahrungskette auswirken, ist noch ungeklärt.

Im Gegenzug soll der Einsatz der KABS uns vor einer ausgewachsenen Stechmückenplage bewahren. Doch wenn das Wetter einem zeitnahen Einsatz in den überfluteten Gebieten einen Strich durch die Rechnung macht, schlüpfen eben doch mehr Stechmücken als uns lieb sein kann. Genau dies ist der Fall, vor einem deutlichen Anstieg der Stechmückenpopulation entlang des Oberrheins wird derzeit gewarnt, betont das Team von wetter.net. Durch den anhaltend hohen Rheinpegel steigt auch das Grundwasser. Mulden, Gräben und Senken füllen sich auch im Hinterland und hauchen Schwärmen von Stechmücken Leben ein.