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Hitzewelle in Spanien bald vorbei

In diesem Sommer herrschten besonders in Südwesteuropa über der Iberischen Halbinsel außergewöhnlich heiße Wetterbedingungen. Regelmäßig stelle sich dort die gleiche Wetterlage ein, und heizte dabei Spanien und Portugal extrem auf.

Los ging es schon im April, wo bereits an der 40 Grad Marke gekratzt wurde und bis in den Mai hinein in Andalusien und im südlichen Portugal Temperaturen von 30 bis 35 Grad gemessen wurden. Danach gab es für einen Monat glücklicherweise eine kühlere und nasse Verschnaufpause. Doch seit Ende Juni kam die Hitze wieder zurück, und blieb seitdem fast durchgängig. Zwar ist es in Spanien um Sommer – und im Hochsommer sowieso – natürlich immer heiß. Doch auch für dortige Verhältnisse wurden häufig überdurchschnittliche Temperaturen gemessen, so wie aktuell auch. In Südspanien bewegen sich die Höchstwerte seit Ende Juni fast durchgängig um 40 Grad. An den heißesten Tagen wurden z.B. in Cordoba, Europas Hitzehauptstadt unweit von Sevilla, mehrfach Temperaturen bis 45 Grad gemessen. So auch bei der aktuellen Hitzewelle, die in ganz Spanien, selbst an der Nordküste, für Temperaturen über 40 Grad sorgt.

Das ändert sich zum Wochenende deutlich. Ein britisches Tief schafft es mithilfe eines auf den Atlantik zurückgezogenen Azorenhochs, dass aus Nordeuropa kalte Luftmassen die iberische Halbinsel erreichen und die Hitze regelrecht bis nach Afrika zurückdrängt. Diese Wetterlage sorgt auch bei uns für den kälteren Wetterumschwung. Regional kommt es in Spanien zu einem extremen Temperatursturz von 40 auf 20 Grad, besonders in Nordspanien. Weiter im Süden ist der Temperatursturz nicht ganz so stark. Aber auch in Andalusien kühlt es verbreitet um 10 bis 15 Grad ab, sodass dort zum ersten Mal seit vielen Wochen die Höchstwerte, zumindest kurzzeitig, unter der 30 Grad Schwelle liegen.

Durch die aus Norden einfließende Kaltfront gibt es an der spanischen Nordküste und in den Pyrenäen teils ergiebige Regenfälle, örtliche Überschwemmungen sind möglich. Brenzlich könnte es auch an der spanischen Ostküste sowie auf den Balearen werden. Dort trifft die einfließende Höhenkaltluft auf tropisch warmes Mittelmeerwasser. Dort steht sehr viel Feuchtigkeit und Energie zur Gewitterbildung zur Verfügung, die dann freigesetzt wird. Ähnlich kann man sich das bei einem kochenden Topf vorstellen, der droht überzukochen. Das aktuelle Hitzehochdruckgebiet wirkt noch wie ein fester Deckel. Durch die einfließende Kaltluft wird der Deckel dann weggenommen, und der Topf kocht über. Im übertragenen Sinne schießen dann Gewitterwolken in die Höhe, und können regional für extremen Starkregen sorgen.