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Große Dürre im Südosten Brasiliens

Derzeit wird der Südosten Brasiliens von der größten Trockenheit seit mindestens 80 Jahren heimgesucht. In den Metropolen Rio de Janeiro und Sao Paulo denkt man an Wasserrationierungen.Im Laufe der letzten 365 Tagen hat es im Südosten Brasiliens nur relativ wenig geregnet. In einigen Regionen fielen nur 30 bis 50 Prozent des normalen Niederschlages. Zwar regnete es für mitteleuropäische Verhältnisse mit 600 bis 1200 Millimeter ziemlich viel. Doch in den Tropenländern verdunstet auch mehr Wasser als bei uns. Somit konnten die notwendigen Wasserreserven in den Staubecken nicht aufgefüllt werden. Die Behörden der Millionenstädte Rio und Sao Paulo denken nun über Rationierungen nach, denn immer noch wird zu viel Wasser zum Rasensprengen, zur Straßenreinigung und zum Autowaschen vergeudet.
Aufgrund der Dürre sind an den Börsen die Preise für Kaffee, Sojabohnen und Mais in die Höhe geklettert, man befürchtet Totalausfälle der Ernte in einigen Regionen.
Auch in den nächsten Tagen ist nicht mit einer Entspannung der Lage zu rechnen. Denn an der Südostküste des Landes werden bis zur Monatsmitte bei einigen Regengüssen zwischen 100 und 200 Millimeter Regen zusammen kommen. Der Regen fällt dort in Form von Schauern und Gewittern, trifft also nicht alle Gebiete.
Demnächst geht der Sommer dort zu Ende. Im Herbst und Winter auf der südlichen Hemisphäre bleibt es normalerweise überwiegend trocken.
Da es schon seit längerer Zeit immer wieder Dürreperioden in Brasilien gibt, wird auch heftig über die Ursachen diskutiert. Eine Theorie besagt, dass die enorme Naturstörung und vor allem das Abholzen des tropischen Regenwaldes für landwirtschaftliche Nutzflächen für die Trockenheit verantwortlich sei. Immerhin verdunstet über den geschlossenen Waldgebieten bis zu 100 Liter Wasser pro Quadratmeter und Tag, vorausgesetzt es steht genügend Wasser zur Verfügung.