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Bedrohliche Wolken
Die extreme Wetterlage mit Orkantief Niklas wirft gewaltige Temperaturunterschiede auf - und bedrohliche Wolkenberge. Je dicker die Wolken sind, desto dunkler erscheinen sie von der Erde aus. Massive Regengüsse und Graupelgewitter sind die Folge.Niklas wirbelt die Atmosphäre gewaltig durcheinander. Muss er auch bei den enormen Gegensätzen, die sich eingestellt haben. Dabei schiebt Niklas ungewöhnlich milde Luft mit Werten bis 15 Grad vor sich her. Im Schlepptau hat der Orkan jedoch polare Kaltluft. Damit purzeln Nullgradgrenze und Schneefallgrenze bis Mittwochfrüh örtlich bis in Talnähe.
In höheren Luftschichten ist die Entwicklung nicht minder bemerkenswert, im Gegenteil. Minus 38 Grad eisige Luft in Höhen von 5200 Metern stößt bis Mittwochfrüh auf direktem Weg von Grönland bis nach Mitteleuropa in den Rücken von Orkan Niklas vor. Zum Vergleich: Am Dienstagmittag liegen die Werte in 5400 Metern im Süden und Westen noch bei minus 16 Grad, also 22 Grad höher!
Kein Wunder, dass mit Annäherung der in höheren Schichten eisigen Luft massive Wolkenberge entstehen und teils heftige Schauer und Graupelgewitter abladen. Dies ist zudem mit schweren Sturmböen verbunden, örtlich mit orkanartigen Böen oder Orkanböen.
In Fachkreisen werden die Wolkentürme als Cumulonimbus bezeichnet. Das ist lateinisch und bedeutet wörtlich übersetzt Regenhaufen. Keine Wolke ist eindrucksvoller, aber auch gefährlicher als diese, denn sie kann nicht nur mit Sturmböen oder Orkanböen verbunden sein, sondern im Extremfall mit Tornados. Zudem beherbergt sie unvorstellbare Wasserdampfmassen, die katastrophale Fluten auslösen können. Und nicht zuletzt bestehen auch Tropenstürme aus einer Unzahl dieser Ungetüme, die sich organisieren und ein Eigenleben führen. Sie werden von sintflutartigen Regenfällen begleitet, benötigen aber eine warme Wasseroberfläche mit Temperaturen von mehr als 26 Grad, um zu einem Taifun bzw. Hurrikan wachsen zu können.
In den nächsten Tagen gibt es bei uns ausreichend Cumulonimbus-Wolken zu bestaunen. Sie sorgen für Graupelgewitter, Schneeregenschauer und Sturmböen, also verschärftes Aprilwetter. Deshalb sollte der Blick zum Himmel gehen. Bei Annäherung eines veritablen, heftigen Schauers sollte man besser den Rückzug in die Wohnung antreten, rät das Team von wetter.net.