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2 bis 4 Grad wärmer - neue Studie zum Klimawandel im Mittelmeerraum

Ende Februar wurde eine neue Studie zum Klimawandel im Mittelmeerraum von französischen und spanischen Experten vorgestellt. So gilt das Mittelmeer als Hotspot in Bezug auf den Klimawandel.Bislang gab es wenige Erkenntnisse über die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels im Mittelmeerraum. Das liegt vor allem daran, weil das Gebiet zum einen sehr groß ist, zum anderen weil hier viele kleinräumige Effekte zum Tragen kommen. Besonders letzterer Aspekt war bisher das maßgebliche Hindernis. Das Mittelmeer ist stark zergliedert aufgrund von Buchten, Golfregionen und Inseln. Eine feinskalige Simulation war schlichtweg zu aufwendig. Doch nun haben sich französische und spanische Forscher herangewagt und verschiedene Berechnungen und Klimaszenarien aufgestellt. Sie entwickelten auf Grundlage des Ozeanmodell NEMO ein spezielles Fein-Modell mit einer horizontalen Auflösung von 10 Kilometern. So können auch regionale Unterschiede und Besonderheiten einfließen.

Das Ergebnis ist ernüchternd: Bis Ende des aktuellen Jahrhunderts ist von einer Oberflächenwassererwärmung zwischen 2 und 4 Grad im Mittelmeer auszugehen. Das hat massive Auswirkungen auf den Salzgehalt sowie die Tier- und Pflanzenwelt. Zudem werden sich die Oberflächenströme verändern, auch eine Änderung der thermischen Ausdehnung wird befürchtet. Neben der Erwärmung des Oberflächenwassers gehen die Simulationen auch von einer Erwärmung der tieferen Meeresschichten aus.

Uninteressant ist dieses gesamte Szenario für Mitteleuropa nicht. Schließlich wird auch unser Wetter häufig durch Süd- oder Südwestströmungen beeinflusst. Wandeln sich die Bedingungen im Mittelmeerraum, wird das auch unsere Witterung maßgeblich verändern – mit möglicherweise noch ungeahnten Folgen.