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Wochenende mit Kaltstart
Petrus bleibt hartnäckig, die deutlich kühlere und vor allem trockenere Luft dringt unaufhaltsam von Norden in unser Land vor und versetzt den Frühlingsgefühlen vorübergehend einen herben Dämpfer.Kühle Luft aus polaren Breiten nimmt von Norden unser Land ins Visier. Hoher Luftdruck erstreckt sich von Grönland über das Nordmeer, die Nordsee und die Biskaya südwestwärts in Richtung Azoren. Die Gegenspieler sind Tiefdruckgebiete über Nordosteuropa und dem nördlichen Mittelmeerraum. Dazwischen entstehen nun nördliche bis nordöstliche Winde.
Vor allem die Nachttemperaturen knicken mit dem Vorankommen der polaren Luft aus nördlichen Gefilden ein. Da die Luft sehr trocken ist, können weder Wolken noch Nebelbildung das ungebremste Auskühlen der Luft in Bodennähe während der Nacht dämpfen geschweige denn verhindern. Besonders kritisch ist dies deshalb, weil die Natur mittlerweile ihrer Zeit rund vier Wochen voraus und daher verstärkt frostanfällig ist. Viele Triebe und Blüten haben sich schon weiter entwickelt als sonst um diese Jahreszeit üblich.
Und so gehen die Werte gewaltig auf Talfahrt. Schon die Nacht auf Samstag wird im Norden und Osten kritisch. Vielfach gibt es im Norden und Osten Bodenfrost, in einigen Regionen zwischen Lüneburger Heide, Prignitz und Uckermark auch leichten Luftfrost um minus 1 Grad, in ungünstigen Lagen ganz vereinzelt bis minus 3 Grad.
In der Nacht auf Sonntag breitet sich der Bodenfrost auch in den Süden und Westen aus. Die Werte sinken auf 4 bis 0 Grad, im Mittelgebirgsbereich und dessen Umfeld auf 0 bis minus 2 Grad, ganz vereinzelt bis minus 5 Grad. Dagegen bleibt es in Küstennähe und auf den Inseln mit 3 bis 7 Grad milder.
Die Nacht auf Montag kann in einigen Mittelgebirgsmulden und –tälern sogar noch ein bis zwei Grad kälter werden als die Nacht zuvor, doch meist ähneln die Werte denen der Nacht auf Sonntag oder es ist bereits wieder 1 bis 2 Grad weniger frisch. An Mittel- und Oberrhein sind es beispielsweise oft 1 bis 4 Grad plus, Bodenfrost gibt es seltener als in der Nacht auf Sonntag. Im Süden fallen die Temperaturen jedoch meist auf Tiefstwerte von plus 2 bis minus 1 Grad. Verbreitet stellt sich Bodenfrost ein. Örtlich ist sogar nochmals mit leichtem Frost zu rechnen.
Am Montag klettern dann die Temperaturen bis zum Nachmittag bis auf 22 Grad, die Luft erwärmt sich spürbar. Damit wird dann auch das Schreckgespenst des Nachtfrosts wieder aus unserem Land vertrieben, betont das Team von wetter.net.
Bleibt zu hoffen, dass die Bodenfröste und örtlich leichten Luftfröste keine größeren Schäden an Obstbäumen, Weinreben oder Erdbeerfeldern anrichten. Wenn möglich, sollte man in den Nächten die Pflanzen abdecken, Erde um sie herum anhäufen oder andere geeignete Maßnahmen ergreifen, um sie vor Frostschäden so weit möglich zu bewahren. Gartenbesitzer sollen empfindliche Pflanzen ebenfalls schützen und gegebenenfalls in Sicherheit bringen.