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Wetter-Sommermärchen nicht an diesem Wochenende: Kalt im Norden und Gewitter-Unwetter im Süden


Zweites Juni-Wochenende und kaum Sommer in Sicht. Und das, obwohl Luftmassen heute nach Deutschland strömen, die aus den sommerlichen Regionen des Mittelmeeres stammen, wo ein Sommerhoch über Südosteuropa das Wettergeschehen bestimmt. Doch genau diese Luftmassen werden Deutschland wiederholt zum Verhängnis: unwetterartiger Starkregen, der vor allem im Süden des Landes niedergehen wird, kann wiederholt zu Überflutungen führen. Folglich wird sich an diesem Wochenende wieder eine verhängnisvolle Wetterlage einstellen, die die bereits stark von Unwettern gebeutelten Regionen des Landes treffen wird. Kräftige Gewitterzellen bilden sich, und lokal werden in kurzer Zeit bis zu 30 l/qm Regen fallen, größere Hagelkörner von bis zu 2 cm Größe sind wahrscheinlich, und schwere Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h sind zu befürchten.


Denn auf einer gedachten Linie von Stuttgart bis nach Nürnberg bildet sich eine Luftmassengrenze, an der die Mittelmeerluft ausgebremst wird, und zwar von Luft, die über die Nordsee Einzug erhalten hat und wesentlich kühler ist. Diese kalte Luft wird gnadenlos rückseitig eines stationären Tiefs, welches sich über Skandinavien einquartiert hat, nach Deutschland gepumpt. So bleibt es am Wochenende bei frischen, sommerfremden Temperaturen im ganzen Norden und harmlosen Niederschlägen, die sich allerdings im Laufe des Samstags von der Nordseeküste bis nach Nordrhein-Westfalen erstrecken.

Mit unauffällig harmlosen Wetter wird heute und morgen die Mitte des Landes gesegnet. In einem Bereich, der vom Saarland bis nach Brandenburg reicht, gibt es viel Sonnenschein mit zum Teil möglichen 15 Stunden Sonnenscheindauer.

Das Wettergeschehen am Wochenende bedarf also einer genaueren Betrachtung, da Deutschland es mit drei grundverschiedenen Wettercharakteren zu tun bekommt.

Am Samstag sind die Wolken vereinzelt und harmlos im äußersten Südwesten, wo die Tageshöchstwerte zwischen 24 und maximal 27 Grad liegen. Dichter sind diese im Nordwesten, und aus ihnen fällt dann auch etwas Regen, bei Temperaturen, die gerade mal 15 Grad oder maximal die 20-Grad-Marke erreichen. Die Sonne strahlt durch große Wolkenlücken in der Mitte des Landes und erwärmt die Luft auf bis zu 25 Grad. Ab der zweiten Tageshälfte ziehen kräftige Gewitterzellen auf und erreichen zunächst den Südschwarzwald, das Allgäu und erstrecken sich schließlich bis nach Niederbayern. Wie zuvor erwähnt, ist diese Wetterlage dann als kritisch einzuordnen, denn es kommt lokal zu heftigen Unwettern mit Starkregen, Sturmböen und Hagel. Überschwemmungen sind wahrscheinlich.

In der Nacht lässt die Gewitterneigung nach, doch örtlich kann es zu erneuten intensiven Regenschauern kommen, und Starkregen ist nicht auszuschließen. An der See sind ebenfalls einige Schauer aktiv. Ansonsten ist der Himmel wechselhaft bewölkt. Die Nacht kühlt sich auf Temperaturen von bis zu 4 Grad in den Mittelgebirgen ab. Ansonsten liegen die Frühwerte zwischen 15 und frischen 6 Grad.

Am Sonntag ziehen von Stuttgart bis nach Nürnberg Regenwolken und es kommt zu einer intensiven Schaueraktivität. In diesen sind zum Teil Gewitter eingelagert, die örtlich unwetterartig ausfallen. Insgesamt sind die Wolken zahlreich südlich des Mains. In der Mitte ist es noch am freundlichsten und die Sonne kann sich oft zeigen. Richtung Küste nimmt die Bewölkung erneut zu und die Schauerwahrscheinlichkeit steigt. In diesen Regionen bleiben die Tageshöchstwerte am niedrigsten mit maximalen Temperaturen von 14 bis 19 Grad. Wohingegen das Thermometer es auf 19 bis 24 Grad im Landesinneren schafft.

In der Nacht zum Montag wird der Regen südlich der Donau gebietsweise kräftig und anhaltend ausfallen. Einzelne Gewitter bilden sich auch in dieser Nacht in den südlichen Landesabschnitten. Wechselhaft bewölkt fällt der Nachthimmel aus in den übrigen Regionen, wobei zwischen einzelnen Schauerwolken die Wolkenlücken einen aufgeklarten Himmel zum Teil ermöglichen Richtung Küste, wo der stürmische Wind aus West mit Windstärke 7 bis 8 Bft unterwegs ist. Die Frühwerte siedeln sich zwischen 14 und 3 Grad an.