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Weitere Wetterkapriolen in Europa zu Jahresbeginn
Zu Beginn des neuen Jahres verstärken sich die Wetterkapriolen über Europa. Dies ist enormen Temperaturgegensätzen und vielen Tiefdruckgebieten von den Britischen Inseln bis zur Adria geschuldet.Am Sonntag überschreitet die Ausdehnung der Kälte im Osten des Kontinents ihren Höhepunkt. Die Dauerfrostluft reicht derzeit bis zum Schwarzen Meer. So herrscht auch im Norden von Griechenland und der Türkei stellenweise Dauerfrost oder die Temperaturen kommen kaum über den Gefrierpunkt hinaus.Zudem fielen in Istanbul bis zu 30 cm Schnee, zahlreiche Flüge wurden gestrichen. Ab Montag zieht sich die frostige Winterluft Tag für Tag nach Norden zurück.
Über dem östlichen Europa dehnt sich die russische Kälte mit mäßigem Dauerfrost noch bis Sonntag über die Oder hinweg westwärts zur Elbe und nach Ostbayern, über dem östlichen Balkan westwärts in Richtung Adria aus. Dort trifft sich auf feuchte und mildere Luft, die ein über der Adria entstehendes Tief am Sonntag in Richtung Balkan lenkt. Das Ergebnis sind starke Regenfälle an der Küste und massive Schneestürme in den höheren Regionen. Die Schneefallgrenze liegt bei rund 1000 Metern an der Küste und 200 bis 500 Metern landeinwärts.
Damit nicht genug, wiederholt sich dieser Vorgang am Dienstag, bis dahin freilich bei einem um 5 bis 8 Grad höheren Temperaturniveau. Somit enthält jedoch die Luft noch mehr Wasserdampf, der ausregnen kann. Diesmal ist subtropische Warmluft mit im Boot, die über dem Mittelmeer enorm viel Wasserdampf aufnimmt und die feuchte Luft gegen die bergige Küste des Balkans steuert. Wiederum muss mit sintflutartigen Regenfällen gerechnet werden. Die Schneefallgrenze liegt nun bei rund 2000 Metern. Zusammen mit der Schneeschmelze in den Gebirgen drohen nun Erdrutsche, Schlammlawinen und Überschwemmungen. Den Flüchtlingen auf dem Balkan stehen sowohl in Zeltunterkünften als auch im Freien ungemütliche und kritische Tage bevor.
Unterdessen überqueren regenschwere Wolken am Sonntag auch den Norden Englands und lassen dort die Flusspegel erneut in die Höhe schnellen. Weitere intensive Regenfälle zeichnen sich in dieser Region für Donnerstag ab. Insofern bleibt zu hoffen, dass die Wassermassen zwischendurch genügend Zeit haben abzufließen. Ein Ende der nassen, teils stürmischen und überdurchschnittlichen milden Witterung in weiten Teilen Europas ist nicht in Sicht. Frühestens für die Monatsmitte hält das Team von wetter.net eine Umstellung der Wetterlage und ein sinkendes Temperaturniveau für möglich. Ob das von langer Dauer ist, muss aber bezweifelt werden.