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Warum Regen Mangelware bleibt?
Die letzten Wochen waren verbreitet trocken. Der Juni brachte Rekordhitze und überdurchschnittlich hohe Sonnenscheinstunden. Auch in den nächsten Tagen werden keine nennenswerten Regenfälle erwartet und eine Entspannung ist weiterhin nicht in Sicht.
Abgesehen von einigen kräftigen Gewitter im Süden, die lokal erhebliche Niederschlagssummen bringen, ist es im gesamten Land sehr trocken. Flächendeckender Regen bleibt auch weiterhin aus. Somit bleibt es häufig bei großem Wassermangel. Viele Wiesen zeigen sich aufgrund der Hitze und der Trockenheit bräunlich und die Trockenheit in den Böden ist noch immer sehr hoch. Vor allem in tieferen Bodenschichten ist der sehr wichtige Grundwasserspiegel in vielen Regionen abgesunken. Die Trockenheit aus dem letzten Jahr wurde bisher noch nicht ausgeglichen. So sind in rund 1,80m Tiefe noch katastrophale Dürrezustände.
In den kommenden Tagen setzt sich zwar deutlich angenehmeres Wetter durch, die Dürre bleibt aber erhalten. Im Norden ziehen im Wochenverlauf immer wieder leichte Regenfälle durch. Diese sind aber nicht nennenswert. Bis zum Ende der Woche gibt es Gebiete, die keinen Tropfen Regen kriegen werden. Vor allem in der Mitte und im Süden wird sich die Trockenheit noch weiter verschärfen. Auch wenn im Norden ein paar Regentropfen fallen, so ist dies nur der Tropfen auf den heißen Stein.
Schuld daran sind oft die Höhenwinde – also der Jetstream als auch der Subtropenjet. Diese meist recht stabilen Windsysteme liegen in rund 9 Kilometer Höhe und können Windgeschwindigkeiten über 300 km/h erreichen. In den letzten Wochen liegt wiederholt ein Tief vor der französischen und spanischen Atlantikküste und transportiert immer wieder heiße Luft aus dem Süden. Dies brachte Hitzewellen mit Rekordtemperaturen in Deutschland. So verläuft der Subtropenjet, der meist schwächer als der Jetstream ist, immer wieder am südlichen Ende der Iberischen Halbinseln entlang und zieht sich bis zum östlichen Mittelmeer weiter. Der eigentliche Jetstream lag in den letzten Wochen oft sehr weit nördlich. Da diese Starkwindbänder maßgeblich für das Wetter verantwortlich sind und die Tiefdruckentwicklung fördern, gingen wir in Deutschland ziemlich leer aus. Auch in dieser Woche sieht es so aus, als würden wir eher von Jetstreams gestreift werden, und dann ist den meisten Fällen auch nur der Norden Deutschlands betroffen. Damit fehlt weiterhin der Antrieb für Tiefdruckgebeite mit Regenfällen über Deutschland.