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Warum gibt es derzeit so viele Sturmlagen?
Ein Sturm jagt momentan den nächsten. Nach Rosenmontagssturm Bennet sorgten auch die Tiefs Cornelius und Dragi für stürmisches Wetter. Mit Tief Eberhard tobt zur Stunde vor allem in NRW und dem Südwesten der Sturm. Auch in der neuen Woche kommen wir nicht ohne Sturm davon.
Solch stürmisches Wetter wie dieser Tage haben wir in Deutschland schon längere Zeit nicht mehr erlebt – zumindest nicht in dieser geballten Form. Ständig erreichen Tiefs mit ihrem Hauptsturmfeld unser Land. Den Auftakt machte vergangenen Sonntag/Montag Sturmtief Bennet, der mancherorts den Rosenmontagsumzug verspätet oder gar nicht stattfinden ließ. Im weiteren Wochenverlauf folgten die Tiefs Cornelius und Dragi, wiederholt kam es zu stürmischen Böen.
Nun hat uns Tief Eberhard erreicht und besonders am heutigen Nachmittag gibt es im Westen und Südwesten, abends dann auch im Süden zum Teil schwere Sturmböen, auf den Bergen vollen Orkan. Hier einige Spitzenböen um 15 Uhr: Nörvenich 112 km/h, Mühlacker 109 km/h, Aachen 106 km/h, Düsseldorf und Stuttgart-Schnarrenberg je 103 km/h, Saarbrücken 102 km/h, Karlsruhe 101 km/h und Frankfurt 98 km/h. Der Weinbiet meldete um 15 Uhr 122 km/h (Orkan), die Hornisgrinde 114 km/h und der Feldberg/Schwarzwald 139 km/h.
Aber was ist eigentlich die Ursache für diese Sturmlagen?
Wir sind nach einer langen Durststrecke wieder zur für Mitteleuropa typischen Westwindlage zurückgekehrt. Das heißt, Tiefdruckgebiete bestimmen vorrangig unser Wetter. Dazu haben sich zahlreiche Kaltluftausbrüche eingestellt, was wiederum zu großen Temperaturgegensätzen und Windgradienten in Europa führt. Da sich zudem das Azorenhoch weit weg von uns über dem Atlantik befindet, haben die Tiefs freie Bahn und ziehen wie an der Perlenschnur aufgereiht ungehindert vom Nordatlantik nach Mitteleuropa.
Übrigens, ein Ende der stürmischen Wetterlage ist nicht in Sicht. Auch in der kommenden Woche geht es wechselhaft mit Schauerwetter, in der zweiten Wochenhälfte auch wieder mit länger anhaltenden Regenfällen und teils schweren Sturmböen weiter.