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War der Sommer 2014 wirklich so übel?

Vielerorts ist das Stöhnen über den Sommer 2014 groß. Doch die Bilanz des Sommers vom 1. Juni bis gestern spricht eine etwas andere Sprache.Der Sommer 2014 war rund 1 Grad wärmer als im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Er brachte deutschlandweit rund 10 Prozent mehr Regen als normal. Das Sonnenscheinsoll wurde zu genau 100 Prozent erreicht. Unterm Strich eigentlich ein ganz normaler Sommer.

Die Sommer 2007, 2010 und 2011 waren zum Teil deutlich nasser als der Sommer 2014.

Man muss allerdings auch klar sagen, dass die einzelnen Monate total unterschiedlich ausgefallen sind. Der Juni war viel zu trocken und der Juli viel zu nass. Statistisch gesehen heben sich solche Gegensätze natürlich gegeneinander auf.

Der Sommer 2014 war zudem wärmer als die Sommer 2004, 2005 und 2011.

Übrigens: Seit dem "Dürre-Sommer" 2003 wurde nie wieder ein Sommer ähnlich trocken, obwohl uns die Klimaexperten damals prophezeiten, dass das nur der Anfang für zahlreiche Dürre-Sommer in Europa sein würde. Nach 2003 waren sieben Sommer zum Teil deutlich zu nass.

Wie zuvor beschrieben, wird als langjähriges Mittel immer noch der Zeitraum 1961 bis 1990 herangezogen. Das amtliche Mittel ist somit ziemlich veraltet. Es beinhaltet einen Zeitraum, den viele, besonders jüngere Menschen, gar nicht erlebt haben. Machen wir die Probe und ziehen als langjähriges Mittel den Zeitraum 1984 bis 2013 heran, also das aktuellste 30-Jahresmittel.

Dann stellen wir fest, dass der Sommer 2014 leicht zu kühl ausfällt und das dürften auch dem Empfinden der meisten Menschen entsprechen.

Doch spätestens am Wochenende wird man von amtlicher Seite, nämlich dem Deutschen Wetterdienst, wieder hören: der Sommer war schon wieder zu warm. Die Fahne der Klimaerwärmung muss ja schließlich weiterhin hoch gehalten werden.