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Unwetterträchtige Zeit geht in die Verlängerung
Ab den Nachmittagsstunden des Freitags wächst mit schwülwarmer Luft einerseits und Annäherung eines Tiefs mit kühler Luft aus Nordwesten andererseits über dem Westen und Süden unseres Landes die Gewittergefahr massiv, örtlich drohen Unwetter.Ein Schwung sehr warmer Luft aus südlichen Gefilden setzt sich in Richtung Mitteleuropa in Bewegung. Im Südwesten wird es daher schon am Donnerstag hochsommerlich warm, am Freitag im gesamten Land. Gleichzeitig dehnen sich tiefer Luftdruck und kühle Atlantikluft von Island südwärts und südostwärts über die Britischen Inseln hinweg in Richtung Westeuropa und westliches Mitteleuropa aus. Das ergibt eine unheilvolle Konstellation, die unwetterträchtig ist.
Zu allem Überfluss scheint sich Petrus derzeit aber nicht entscheiden zu können, welcher der beiden Kontrahenten bei uns die Oberhand behält oder gewinnt. Unglücklicherweise bleibt der Übergangsbereich zwischen kühl und schwülheiß unmittelbar über Mitteleuropa hängen. Im Westen geht die Tendenz eher zur Abkühlung, im Osten jedoch zu anhaltender Hitze mit weiterer Erhitzung nach dem Wochenende. Mit einer Verschärfung der Temperaturgegensätze bei uns geht im Gegenzug aber auch ein überproportional steigendes Unwetterrisiko einher.
Ursache für die Verzögerung bei der Abkühlung ist, dass tiefer Luftdruck und kühle Luft über Westeuropa eine starke Nordkomponente, aber nur eine geringe Westkomponente beinhalten. Mit anderen Worten, die unwetterträchtige Zone bleibt über unserem Land hängen und bewegt sich mal wieder rückwärts nach Norden und Nordwesten, mal wieder etwas weiter nach Süden und Osten. Das führt dazu, dass sich über unserem Raum enorme Temperaturgegensätze aufbauen. Eine besonders prekäre Lage ergibt sich nach den aktuellen Berechnungen für die erste Hälfte der neuen Woche. Dann können die Temperaturgegensätze bei uns auf 15 bis 20 Grad zwischen Regenwolken und Unwettern auf der einen Seite und Hitze mit Sonne auf der anderen Seite ausufern. Das verheißt nichts Gutes. Bleibt zu hoffen, dass sich Petrus als gnädig erweist und uns von den Wetterkapriolen der besonders gefährlichen Art wie Sturm- oder Orkanböen mit umstürzenden Bäumen oder Gerüsten und herumfliegenden Gegenständen sowie plötzlichen Sturzfluten so weit wie möglich verschont, betont wetter.net. Aufgrund des unsicheren Grenzbereichs zwischen kühl, schwül und heiß sind überraschende Wendungen in der Wetterentwicklung am Wochenende und in der neuen Woche durchaus möglich.