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Unwettergefahr am zentralen Mittelmeer

Ein Tief über Algerien schlägt in den nächsten Tagen einen Nordnordostkurs in Richtung Italien ein und sorgt in der Region von Sardinien und Korsika über Norditalien und die Südalpen bis zum Adriaumfeld für erhöhtes Unwetterpotenzial.

Aktuell befindet sich ein Tief über dem Nordwesten Algeriens. Damit wird weiter östliche aus der Sahara sehr warme Luft angezapft und in den nächsten beiden Tagen nordwärts in Richtung Sizilien und zentrales Mittelmeer transportiert. Westlich davon dringt kühle Meeresluft über die Iberische Halbinsel südwärts nach Marokko und dann auch nach Algerien vor. Gleichzeitig wandert das zugehörige Tief nordwärts bis nordostwärts in die Region zwischen dem nordwestlichen Libyen, Malta, Sizilien und Sardinien.

Damit verschärfen sich über dem Mittelmeer die Temperaturgegensätze. Das Feuchteangebot durch die Verdunstung an der Wasseroberfläche des Mittelmeers tut ihr übriges dazu. Das Ergebnis sind heftige Regenfälle und schwere Gewitter, die ab Dienstag ihre Kreise ziehen.

Ein erster Unwetterschwerpunkt liegt dabei über Korsika und Sardinien. Voraussichtlich bis Freitagfrüh ziehen immer wieder regenschwere Wolken vorüber, so dass dort von Dienstagfrüh bis Freitagfrüh Regenmengen von 150 bis 200 Litern und mehr pro Quadratmeter zusammenkommen dürften. Überschwemmungen und Erdrutsche sind zu befürchten.

Ab Mittwoch kommen als weitere potenzielle Unwetterschwerpunkte die Südalpen, Norditalien und das Adriaumfeld hinzu. An dieser Stelle sei aber betont, dass die genaue Entwicklung noch sehr unsicher ist. Nicht zuletzt hängt von dem genauen Ort des Tiefs und seines Kreisverkehrs über dem zentralen Mittelmeer auch das Wettergeschehen ab dem Freitag bei uns ab. Das Tief könnte nach derzeitigem Stand der Dinge nämlich die hochsommerlich warme Luft aus südlichen Gefilden von Südosten her am Wochenende bis zu uns nach Mitteleuropa transportieren, so wetter.net. Dabei würde sogar feuchtwarme Gewitterluft bis ins südliche Deutschland schwappen.