Dominik Jung
Unwetterdrama sorgt für Tote - geht das den ganzen Sommer so weiter?
Was für ein Wochenende: Unwetter am laufenden Band und nun leider auch noch Tote und Verletzte, von den Millionenschäden gar nicht zu sprechen. Die am Freitag ausgerufene Alarmstufe Rot hat sich leider als völlig angemessen herausgestellt.Im Minutentakt erreichen uns heute Morgen Meldungen und Bilder die selbst einen erfahrenen Meteorologen schlucken lassen. Es ist unglaublich, welche Unwetterdramen sich in einigen Landesteilen von Deutschland abgespielt haben. Da liefen Flutwellen meterhoch durch Ortschaften. Solche Bilder kennt man vielleicht aus schweren Unwettern in den Alpen, aber in Deutschland sind diese doch eher selten. Autos schwimmen durch Ortschaften, Häuser sind bis zum ersten Stock überschwemmt. Das Unwettertief Elvira hat ganze Arbeit geleistet. Und: es ist noch nicht vorbei. Bereits ab Mittwoch kehrt die schwül-warme Luft zurück. Dann drohen neue Gewitter und eben auch Unwetter. Im Norden und Osten gibt es erst gar keine Verschnaufpause.
In Teilen von Süddeutschland fielen bei heftigen Unwettern 70 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Das war oftmals mehr als eine ganze Monatsmenge. In einigen Regionen dürfte es ggf. noch mehr gewesen sein, allerdings steht nicht überall eine Wetterstation. In der vergangenen Nacht sorgte dann auch noch ein Starkregengebiet in Rheinland-Pfalz, Hessen, NRW und dem Saarland für starken Regen mit lokalen Überschwemmungen. Das Problem bei den Unwettern war oftmals, dass sie nur sehr langsam gezogen sind und daher ihre nasse Fracht über einen längeren Zeitraum immer wieder am gleichen Ort abladen konnten – das war für einige Orte und Regionen fatal.
Am 13. Mai 2016 hatte wetter.net über einen Gewittersommer gesprochen. Dieser war von einem großen privaten US-Wetterdienst für Deutschland angekündigt worden. Nach diesem Wochenende könnte man fast das Gefühl haben, wir finden uns gerade mittendrin.
Laut dem Wettertrend der US-Kollegen sollten sich über Deutschland immer wieder schwül-warme und kühlere Luftmassen treffen und für erhebliches Unwetterpotenzial sorgen. Immer wieder solle es heftige Gewitter geben.
Der Auftakt dazu wäre jedenfalls gemacht. Am Mittwoch startet der Sommer, zumindest meteorologisch. Aber auch gefühlt dürfte der Juni bei den meisten Menschen eher zum Sommer als zum Frühling gezählt werden. Und eine grundlegende Änderung der Großwetterlage ist leider nicht in Sicht.
Das Gewitterpotenzial bleibt bis in den Juni hinein bestehen und zum Teil sehr hoch. Wann sich endlich mal stabiles Sommerwetter einstellen könnte, kann man heute nicht sagen. Ein Schönwetterhoch ist derzeit auf den Wetterkarten nicht in Sicht. Auch der erste Trend bis Monatsmitte zeigt offenbar keine Änderung der Großwetterlage.
Der Gewittersommer scheint Deutschland tatsächlich fest im Griff zu haben!