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Unwetter am östlichen Mittelmeer

Schon seit Tagen tummeln sich Gewitterwolken am östlichen Mittelmeer. Nun ziehen die Wolken langsam weiter und erreichen zum Wochenbeginn das nördliche Rote Meer.Erneut gingen an der Ägäis und in der westlichen Türkei Unwetter nieder. Begleitet von Windhosen, starken Sturmböen und Hagelschlag gab es mancherorts Überschwemmungen. So kamen innerhalb von nur einer Stunde bis zu 120 Liter Regen auf den Quadratmeter runter. In Kamateron waren es in 2 Stunden 170 mm. Als Folge waren Straßen überflutet, stellenweise standen sie meterhoch unter Wasser, wie man den vielen Beiträgen im weltweiten Netz entnehmen kann. Die Hagelsteine waren zeitweise größer als eine Ein-Euro-Münze. Kein Wunder, dass bei diesen Naturereignissen Straßen beschädigt wurden und Böschungen ins Rutschen kamen. Die Sturmböen und die dadurch entwurzelten Bäume brachten an manchen Fahrzeugen Totalschaden. Die Unwetter haben am Samstag auch die westliche Türkei erreicht, selbst in Antalya kamen bis zu 65 mm Regen vom Himmel.
Im Laufe des Sonntags wandern die Schauer und Gewitter zur Levante und Ägypten. Stellenweise kann es um 50 mm Regen geben. In der Nacht zum Montag hat die Unwetterfront die Halbinsel Sinai überquert und führt am Golf von Akaba zu kräftigen Regengüssen. Im Laufe des Montags erreichen Schauer und Gewitter dann Saudi Arabien, wo es an der Küste zum Roten Meer noch stark regnen soll. Danach schwächen sich die Schauer rasch ab.
Ursache der heftigen Herbstregenfälle sind einerseits das warme Meereswasser. Derzeit sind das östliche Mittelmeer und das nördliche Rote Meer etwa 1,5 bis 2 Grad wärmer als normal. Zum anderen erreichen nun kältere Luftmassen in der oberen Troposphäre die Region. Abkühlung in der Höhe und noch relativ warmer Untergrund sind Voraussetzungen für heftige Gewitter. Kommt noch eine Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe ins Spiel, steigen auch die Wahrscheinlichkeiten für größere Hagelsteine.