Kathy Schrey
Ungewöhnliche Hochdruckverlagerung macht Kaltluftvorstoß möglich
In der kommenden Woche bleibt die Wetterlage in Deutschland zunächst ruhig und hochdruckgeprägt. Ein Hochdruckgebiet, das sich über Mitteleuropa erstreckt, sorgt für mildes, jedoch trübes Herbstwetter.
Diese Wetterlage weist schwache Druckunterschiede auf, sodass nur geringe Luftbewegungen stattfinden und sich typisches Herbstwetter mit Sonne, Nebel und Hochnebel einstellen kann, bzw. weiter bestehen bliebt. Besonders in den Niederungen bilden sich in den Nächten Nebel- und Hochnebelfelder, die sich tagsüber vielerorts nur langsam oder gar nicht auflösen. Die Temperaturen hängen dabei stark von der Sonneneinstrahlung ab: Während in sonnigen Regionen Höchstwerte von bis zu 20 Grad nicht auszuschließen sind, liegen die Temperaturen unter dichten Nebelschichten oft nur bei etwa 10 Grad. So zeigt sich in vielen Regionen Deutschlands ein herbstlich graues Bild, begleitet von gelegentlicher Nebelnässe und Nieselregen.
Im nördlichen Teil des Landes ziehen zeitweise dichtere Wolkenfelder durch, die nördlich einer Linie von Köln bis Dresden einzelne Regenschauer mit sich bringen. Ein Tiefdruckgebiet über Skandinavien sorgt hier für die Zufuhr feuchter Luftmassen, die jedoch nur vereinzelt leichten Niederschlag verursachen. Die Temperaturen liegen hier bei rund 15 Grad, und bei gelegentlichem Sonnenschein kann es auch bis zu 20 Grad warm werden.
Zum Monatswechsel deutet sich eine Änderung der Großwetterlage an. Mit einem Cluster des Polarwirbels über Skandinavien und einem westwärts wandernden Hochdruckgebiet über dem Atlantik dreht die Strömung über Mitteleuropa auf nordwestliche bis nördliche Richtungen. Diese ungewöhnliche Hochdruckverlagerung macht einen Vorstoß kälterer Luftmassen nach Deutschland möglich, wodurch die Temperaturen Anfang November deutlich absinken könnten. Am 1. November werden noch Temperaturen von 14 bis 18 Grad erwartet, jedoch sinken diese bis zum 3. November auf etwa 4 bis 8 Grad. In sonnigen Regionen sind bis zu 12 Grad möglich, während in höheren Lagen sogar Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer auftreten könnten.
Diese Kaltluft und die sinkende Schneefallgrenze bringen zunehmend herbstliches bis winterliches Wetter, und einige Modelle prognostizieren in Höhenlagen über 800 Metern Schneefall. Das amerikanische Wettermodell sagt für diese Zeit Höchsttemperaturen zwischen 6 und 12 Grad voraus, während das europäische Modell noch niedrigere Werte zwischen 2 und 8 Grad wahrscheinlich macht.
Trotz dieses kurzzeitigen Kälteeinbruchs bleibt die allgemeine Wetterlage vorerst ruhig und weitgehend trocken. Eine Hochdruckbrücke über Europa blockiert die Tiefdruckgebiete, die dadurch Mitteleuropa nur am Rand erreichen. In tiefer gelegenen Gebieten sorgt die Inversionslage für kalte Luft in Bodennähe und mildere Luft in höheren Schichten, was die Bildung von Hochnebel und Bodennebel begünstigt. In den Gebirgsregionen führt diese Inversionswetterlage tendenziell zu sonnigerem und milderem Wetter. Das Alpengebiet bleibt von Hoch YÜRGEN beeinflusst, was für sonniges Wetter in den Bergen sorgt, während in den Tälern dichter Nebel dominiert.
Zusammengefasst bleibt Deutschland in der kommenden Woche überwiegend hochdruckbestimmt. Die nördliche Grundströmung sorgt gegen Ende der Woche für einen wahrscheinlichen Kälteeinbruch und bringt möglicherweise die ersten Anzeichen von winterlichem Wetter.