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Trockenheit schwächt Pollenflug erheblich

Die seit Wochen anhaltende bundesweite Dürre gebietet auch dem Pollenflug Einhalt. Statt wie sonst üblich sind die Konzentrationen von Beifuß-, Gänsefuß- und Ambrosiapollen derzeit ziemlich gering, da ein Großteil der Pflanzen regelrecht vertrocknet ist.

Für Allergiker sind das schon fast goldene Zeiten, denn sie leiden derzeit größtenteils nur unter wenigen allergenen Beschwerden. Der Anteil von Gräserpollen ist naturgemäß zu dieser Jahreszeit auf dem absteigenden Ast, denn zum einen sind die meisten Grasflächen schon mindestens einmal gemäht worden, zum anderen endet die Hauptsaison der Gräserpollen im August. Da aber die meisten Wiesen derzeit eh nur noch braun statt grün sind, spielen Gräserpollen so gut wie keine Rolle mehr. Ähnlich sieht es bei Sauerampfer und Spitzwegerich aus, deren Allergenität jedoch unter der von Gräsern liegt.

Normalerweise hätten derzeit Beifuß- und Gänsefußpollen Hochkonjunktur – beides Pollenarten, die als hochgradig allergen gelten. Aber auch sie sind nur in zumeist geringen Mengen unterwegs, wie die Auswertungen der Pollenfallen zeigen. Ab Ende Juli kommen in der Regel noch Ambrosiapollen hinzu. Dabei handelt es sich um die am stärksten allergenen Pollen des Pollenkalenders. Die Ambrosia ist ein sogenannter Neophyt, also eine ohne menschlichen Einfluss eingewanderte, nicht heimische Pflanzenart. Sie hat sich vor allem über Saatgut und Vogelfutter ausgebreitet und tritt immer häufiger vor allem in urbanen Räumen auf. Die zu den Traubenkräutern gehörende Pflanze kann auch bei Menschen, die sonst kaum zu Allergien neigen, allergische Reaktionen wie Augenjucken, Kopfschmerzen oder Asthma auslösen. Deshalb sollte man Ambrosiapflanzen gezielt, aber fachgerecht entfernen. Dazu gehört auch, dass diese Pflanzen beispielsweise nicht über den Hausmüll oder Kompost entsorgt werden sollten. Im Moment ist aber auch der Anteil der Ambrosiapollen in der Luft sehr gering. Setzt sich die extreme Trockenheit in den nächsten Tagen und Wochen fort, wird kaum Gefahr stärkerer Ambrosiabelastungen bestehen – sehr zur Freude der Allergiker.