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Tornadozeit am Mittelmeer

Die Häufung von kleinen Tornados zwischen Mittelfrankreich und Griechenland bestätigt geradezu den Frühlingstrend der Witterung. Auch die Natur ist aufgrund des milden Winters ihrer Zeit um 2 bis 3 Wochen voraus, manche Pflanzen gar 5 Wochen.Zum Monatsende des Februars und mit dem Beginn des März haben sich die Beobachtungen von Wolkentrichtern und kleinen Tornados in Süd- und Mittelfrankreich sowie über Wasser im Bereich des Mittelmeers zwischen Italien, Griechenland und der Türkei gehäuft, erklärt das Team von wetter.net.

Das liegt einerseits am relativ warmen Mittelmeerwasser und zum anderen an der Wetterlage, bei der höhenkalte Luft südostwärts ins Mittelmeer wandert und dort die Bildung von intensiven Tiefdruckgebieten fördert. Relativ kalte Luft in der Höhe, die schwer ist und nach unten drängt sowie feuchte und von der Wasseroberfläche des Mittelmeers erwärmte Luft in den unteren Luftschichten, die leicht ist und rasch aufsteigt, bilden beste Voraussetzungen für heftige Gewittergüsse. Auch Unwetter mit Wolkenbrüchen können bei dieser Konstellation drohen. Kein Wunder also, dass kleine Tornados unter diesen Voraussetzungen ihr Unwesen treiben.

So wurde in den Frühstunden des heutigen Montags ein kleiner Tornado über Wasser nordwestlich von der griechischen Insel Rhodos gemeldet. Augenzeugen zufolge soll der Tornado rund 11 Minuten gewirbelt haben. Schon in der vergangenen Woche tummelten sich von Mittelfrankreich über Italien und Kroatien bis Rhodos und zur Provinz Antalya örtlich Tornados. Auch hierbei handelte es sich fast durchweg um kleine Exemplare mit einer kurzen Lebensdauer von weniger als 15 Minuten und Durchmessern von rund 50 Metern. Lediglich im Umland von Antalya soll es nach Berichten Schäden an einer Stromleitung und an einem Treibhaus gegeben haben.

Noch bis Mittwoch bleibt über dem Mittelmeer die kritische Situation bestehen. Der Schwerpunkt zu befürchtenden Ungemachs mit örtlichen Unwettern und einem erhöhten Tornadorisiko befindet sich am Montag im Dreieck zwischen der westlichen Ägäis, der Insel Kreta und der südwesttürkischen Küste sowie im Bereich des Golfs von Genua. Am Dienstag verlagert sich der Schwerpunkt möglicher Unwetter zum südöstlichen Adriaraum. Zum Mittwoch nehmen die Wolkenbrüche und Gewitter mit Tornadogefahr die Westküste Griechenlands und die Halbinsel Peloponnes sowie deren vorgelagerte Inseln ins Visier. In der zweiten Wochenhälfte lässt die Intensität von Schauern und Gewittern nach, die Tornadogefahr ebbt ab.