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Temperaturkapriolen

Die Temperaturen spielen zu Wochenbeginn verrückt. Auf Sylt werden mittags 20 Grad gemessen, in Erfurt 11 Grad, in Konstanz nur 10 Grad. Das liegt vor allem an den Wolkenverhältnissen.Typischerweise werden in den Frühlings- und Sommermonaten die Temperaturen ganz maßgeblich von den Bewölkungsverhältnissen geprägt. Regen hat über die Verdunstungsabkühlung einen zusätzlich dämpfenden Einfluss auf die Temperatur. Auf diese Weise können auch bei ähnlichen Grundvoraussetzungen je nach örtlicher Orografie und je nach Bewölkungsverhältnissen erhebliche Temperaturunterschiede entstehen.

In den Mittagsstunden des Montags melden Potsdam oder Angermünde im Nordosten 20 Grad bei strahlendem Sonnenschein. Mit in den Club der 20-Grad-Orte reiht sich aber überraschenderweise auch List auf Sylt ein. Dort kommen zudem windarme Verhältnisse und ablandige östliche Winde den Temperaturen zugute. Demgegenüber sind andere Orte weiter südlich und westlich davon meilenweit entfernt. So muss man sich in Thüringens Landeshauptstadt Erfurt mit 11 bis 12 Grad zufrieden geben. Der Grund: dicker Nebel und Hochnebel wollen nicht weichen. Und in Konstanz hat sich leichter Dauerregen eingenistet. Dieser ermöglicht zusammen mit einer geschlossenen Wolkendecke nur bescheidene 10 Grad. Dabei führt im Südwesten auch insgesamt ein wenig kühlere Luft die Wetterregie in höheren Luftschichten. Schneeregen auf dem Feldberg im Schwarzwald bei 2 Grad belegt dies.

In den nächsten beiden Tagen gleichen sich die Verhältnisse nach und nach ein wenig an, wobei das Temperaturniveau steigt. Insgesamt liegen der Norden und Osten aber weiter auf der Sonnenseite, während es im Süden und Westen wolkenreich und teils unbeständig ist. Die Grenze zwischen diesen zwei Witterungstypen verschiebt sich jedoch südwestwärts, das sonnige Hochdruckwetter gewinnt an Raum. Der Start in den Mai verläuft dann landesweit wechselhaft mit Gewitterschauern. Diesen folgt zum Freitag merkliche Abkühlung.