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Südosteuropa versinkt im Regenchaos

Massive Regenfälle haben auf dem Balkan, in Ungarn, der Slowakei und Polen zu katastrophalen Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Vielerorts kamen Rekord-Regenmengen vom Himmel, die Elend und Not auslösten.Tagelang hat Tief Yvette über dem Balkan gewütet und unvorstellbare Regenfälle abgeladen. Gebietsweise fiel soviel Regen, wie noch an den Wetterstationen in dieser Region gemessen wurde. Bereits am 14. Mai (Mittwoch) wurden auf den Balkan enorme Regenmengen gemessen: In Loznica (Serbien) gab es in 24 Stunden 50,6 Liter, in Plevlja (Montenegro) 38 Liter, in Lazaropole (Mazedonien) 36 Liter und in Crni Vrh (Slowenien) 29,3 Liter Regen pro Quadratmeter. Einen Tag später wurden in Loznica 110 Liter, in Novi Sad Rimski Sancevi (Serbien) 86,9 Liter, in Rimnicu Vilcea (Rumänien) 74,6 Liter, in Banatski Karlovac (Serbien) 59,7 Liter, in Bacau (Rumänien) 58,2 Liter und in Drobeta Tr. Severin (Rumänien) 56 Liter Regen pro Quadratmerer in 24 Stunden gemessen. Der gestrige Freitag brachte wiederholt Rekordmengen, u.a. in Lomnicky Stit (Slowakei) mit 79,5 Litern, in Fischbach (Österreich) mit 58 Litern und erneut in Loznica mit 52,6 Litern pro Quadratmeter. Bis heute morgen kamen weitere Rekordregenfälle vor allem in Polen hinzu, denn das Zentrum von Tief Yvette hat sich nun nach Ostpolen verlagert. Besonders die Wetterstation Zamosc (Polen) fällt hier mit 113,3 Litern Regen pro Quadratmetern innerhalb von 24 Stunden ins Auge. In Lublin (ebenfalls Polen) kamen 45 Liter vom Himmel, in Amstetten (Österreich) 41 Liter und auf der Zugspitze 37,8 Liter.

Besonders hart hat es aber den Balkan getroffen, wo es teilweise drei Tage lang durchweg geregnet hat. Ganze Landstriche stehen vollkommen unter Wasser, mindestens 20 Menschen starben aufgrund der Überschwemmungen. Der Katastrophenalarm wurde in Serbien und Bosnien ausgelöst, da viele Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten sind. In Bosnien fiel zudem im Gebirge fast ein halber Meter Neuschnee.

Unterdessen ist die internationale Hilfe schnell angelaufen. Die EU hat Lebensmittel, Wasserpumpen und andere schwere Geräte zur Verfügung gestellt, aus Russland kamen 70 Taucher und Katastrophenhelfer. Erst in einigen Tagen wird das Unwetter-Ausmaß richtig sichtbar, wenn der Regen aufgehört hat.

Derweil zieht Tief Yvette über Polen und wird morgen auch den Osten Deutschlands mit starken Regenfällen erfassen. Gebietsweise ist auch hier mit Unwetterwarnungen aufgrund von kleinräumigen Überschwemmungen zu rechnen. Die Entwicklung an Elbe und Neiße wird momentan engmaschig überwacht, so wetter.net.