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Stuttgart im Feinstaub-Ausnahmezustand
Mit Beginn dieses Jahres hat sich Stuttgart als Vorreiter in Sachen Feinstaubbelastung in der Innenstadt etabliert. Steigen die Werte zu stark, soll der Verkehr in der Innenstadt deutlich reduziert werden. Nun kommt es bereits zur Nagelprobe.Die Ursache für das Auslösen des Feinstaubalarms ist in der Entwicklung der Wetterlage begründet. Die Zutaten hierfür sind bodennah kalte Luft, hoher Luftdruck mit wenig Wind und beginnende Erwärmung in den höheren Luftschichten. Das alles führt zu einer stabilen Schichtung, eine Inversionslage droht. Das ist gleichbedeutend mit einem geringen Luftaustausch in Bodennähe und führt zu einer Ansammlung von Luftschadstoffen. Gleichzeitig sind während der Phasen mit hohem Luftdruck die Aussichten auf Niederschläge gering. Diese könnten ebenfalls zu einer Verringerung der Schadstoffbelastung der Luft durch Auswaschungseffekte beitragen. Doch weder viel Luftbewegung noch Schnee oder Regen sind bis Freitag in Sicht, so das Team von wetter.net. Erst zum Samstag hin deutet sich eine Entspannung der Schadstoffbelastung durch Regen und Milderung an.
Der EU-Grenzwert für Feinstaub liegt bei 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Dieser Werte darf an maximal 35 Tagen im Jahr überschritten werden. In Stuttgart wurden nicht zuletzt auch aufgrund seiner ungünstigen Kessellage zuletzt mehr als 50 Tage gezählt.
Nun zieht Stuttgart die Reißleine und ruft zum Wochenstart Feinstaubalarm aus. Die Bevölkerung wird dadurch aufgefordert, auf des Deutschen liebstes Kind zu verzichten, das Auto. Neben Zusatzangeboten im öffentlichen Nahverkehr sollen auch Fahrrad, Elektroautos und Fahrgemeinschaften für Entlastung sorgen. Als Anreiz für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel sollen Preisnachlässe oder Freimonate dienen.
Alles in allem handelt es sich aktuell um Empfehlungen. Werden diese aber nicht beherzigt, dann könnten ab 2018 konkrete Verordnungen folgen, mit der Freiwilligkeit wäre es dann vorbei.