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Sturm Herwart wütet mit Orkanböen

Tief Herwart sorgt für einen chaotischen Sonntag. Auf den Bergen, an der See, aber auch im Berliner Umland wurden Orkanböen gemessen. Langsam lässt der Wind nach, er hinterlässt etliche Schäden. Der Bahnverkehr wurde großflächig eingestellt.

Schon gestern wurden die ersten stürmischen Böen und Sturmböen erfasst. In der Nacht und heute früh nahm der Wind immer mehr zu. Von der Nordsee bis zum Erzgebirge brachte er verbreitet schwere Sturmböen von über 90 Kilometern pro Stunde. Stellenweise wurden auch Spitzenböen von mehr als 100 Stundenkilometern gemessen, wie zum Beispiel in Hannover mit 101 km/h, in Hamburg mit 102 km/h, in Dresden 108 km/h, 115 km/h in Chemnitz und 117 km/h in Rostock.

Auf den Bergen sowie an der Nordsee wüteten Windböen in Orkanstärke. In Sankt Peter-Ording wurden 135 Kilometer pro Stunde erreicht. Am Leuchtturm Alte Weser vor der Wesermündung lagen die stärksten Böen bei 144 Stundenkilometern. Auf dem Brocken tobten Orkanböen mit 161 Kilometern pro Stunde. Spitzenreiter ist jedoch der Fichtelberg im Erzgebirge, hier wurden 176 Kilometer pro Stunde gemessen.

Durch die heftigen Winde werden vielerorts Bäume umgerissen, die Straßen und Gehwege blockieren und Schäden an Gebäuden und Autos verursachen. Im Bahnverkehr gibt es erhebliche Einschränkungen. Mehrere Städte, wie Bremen, Hamburg, Kiel, Berlin oder Leipzig, können mit dem Fernverkehr vorübergehend nicht erreicht werden.

Wie erwartet, kam es an der Nordseeküste zu einer schweren Sturmflut. Der stürmische Nordwestwind ließ das Wasser teils mehr als drei Meter über dem mittleren Hochwasser auflaufen. Der Fischmarkt und einige Straßen in Hamburg wurden überschwemmt. Etliche Fahrzeuge mussten geborgen werden.

In Berlin wurde heute Morgen der Ausnahmezustand ausgerufen. Mit orkanartigen Böen fegte der Wind durch die Hauptstadt. Am Flughafen Schönefeld wurde sogar voller Orkan mit Tempo 126 erreicht. Die Einsatzkräfte hatten mit zahlreichen umgestürzten Bäumen und Baugerüsten zu kämpfen. Bei dem Sturm wurde ein komplettes Hausdach abgedeckt.

Langsam lässt der Wind nach. Es werden gebietsweise noch stürmische Böen und Sturmböen bis Tempo 80 erreicht. Das Sturmfeld verlagert sich immer weiter südöstlich nach Tschechien und Österreich. Auch hier wurden bereits Orkanböen gemessen. Auf der etwa 1600 Meter hohen Schneekoppe sowie dem Feuerkogel fegten Böen mit 180 Kilometern pro Stunde.