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Starker Vogelzug sorgt für Geisterechos

Wer dieser Tage auf ein hochauflösendes Radarbild schaut, wird sich unter Umständen wundern: Angeblich soll es an Stellen regnen, wo aber im Moment die Sonne scheint. Wie kann das sein?Radarbilder sind das A und O der meteorologischen Arbeit. Radar bedeutet die Ortung und Entfernungsmessung mittels elektromagnetischer Wellen. So können Regen- und Schneewolken sowie deren weitere Entwicklung und Verlagerung erfasst werden. Die Reichweite der Wetterradargeräte beträgt etwa bis zu 300 Kilometer. Durch den Radarverbund kann so eine Deutschland-Radarkarte (beispielsweise in Form von Bildfolgen) zusammengesetzt werden, die einen großen Überblick ermöglicht.

Die Radarmessung ist relativ simpel: Ein Sender strahlt über eine rotierende Antenne elektromagnetische Impulse aus. Sobald der Impuls auf ein Hindernis trifft, wird er unterschiedlich zur Antenne stark reflektiert. Diese Strahlung wird aufgefangen und durch einen Empfänger verstärkt sowie mittels eines Bildschirms dargestellt. Hindernisse können unter anderem Niederschlagsteile in einer Wolke sein, aber eben auch Ziele in Bodennähe wie Berge oder Tiere.

Besonders der Vogelzug verfälscht immer wieder die Radarbilder im Herbst und Frühjahr. Sie stellen sogenannte Geisterechos dar. Auf hochaufgelösten Radarbildern erkennt man ringförmig um den Radarstandort Echos, die eindeutig auf einen starken Vogelzug und nicht auf Regen zurückgehen. Heute kann man das unter anderem gut rund um Frankfurt, Stuttgart oder auch Magdeburg sehen, wo definitiv kein Regen fällt, so wetter.net. Ähnliche Ereignisse haben Wissenschaftler vor Kurzem auch in den USA beobachtet, als Millionen Schmetterlinge an einer Radaranlage durchzogen.