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Schwierige Wetterlage vermiest gute Prognosen

Die derzeitige Wetterlage ist meteorologisch äußerst schwierig zu händeln. Die Tiefdruckrinne Annetraut liegt bogenförmig zwischen den Britischen Inseln und Polen mit einem Ableger über Österreich.Diese Entwicklung können die Wettermodelle zwar erfassen, doch die genaue Lage nur schwer. Denn nördlich des Wolkenbogens befindet sich deutlich trockenere und kühlere Luft, während südlich davon noch wärmere Luft liegt. Diese zwei Kontrahenten beeinflussen auch die Lage des Tiefdruckbogens. Verlagert sich dieser nur wenige hundert Kilometer nach Norden oder Süden, hat dies massive Auswirkungen auf die Prognosen. Dort, wo eigentlich trockenes Wetter vorhergesagt wurde, schüttet es unter Umständen den ganzen Tag. Daran können auch neue Modellläufe, die aller paar Stunden starten, kaum etwas ändern. Das Modell kann auf solch kurzfristige Veränderungen wenig anspringen. Hier ist der Meteorologe gefragt, der nun händisch eingreifen muss. Im Nowcasting, also der unmittelbaren Vorhersage, ist er oder sie in der Lage, die nächsten Stunden einigermaßen gut vorherzusagen - kleinere Wetterüberraschungen dennoch inklusive. Bei einer extrem schwierigen Wetterlage ist eine weitere Prognose über diesen Zeitraum hinaus jedoch nur bedingt zuverlässig.

Immerhin ist etwas Entspannung in Sicht. Ab Freitag sickert von Norden her die kühlere und trockenere Luft bis in den Süden Deutschlands. Nur in Alpennähe bleibt es noch zeitweise regnerisch. Insgesamt werden dann Prognosen und Entwicklung wieder verbreitet übereinstimmen.