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Schwefeldioxid-Ausstoß sinkt in China und steigt in Indien drastisch
Eine neue Studie der NASA und der Universität von Maryland (USA) hat ergeben, dass der Ausstoß von Schwefeldioxid entgegen aller Berechnungen in China innerhalb von 11 Jahren um 75 Prozent zurückgegangen, in Indien jedoch deutlich gestiegen ist.
Schwefeldioxid ist ein Treibhausgas, das bei der Verbrennung schwefelhaltiger, fossiler Brennstoffe wie Erdöl oder Kohle entsteht. Damit hat Schwefeldioxid einen erheblichen Anteil an der Luftverschmutzung und führt zum sogenannten sauren Regen. In den westlichen Industrieländern ist der Schwefeldioxid-Ausstoß in den vergangenen Jahren durch schwefelfreie Brennstoffe und Rauchgasentschwefler zurückgegangen, während in den Schwellen- und Entwicklungsländern der Ausstoß erheblich gestiegen ist.
Dies hat eine Studie der NASA und der Universität von Maryland zum Anlass genommen, um die Schwefeldioxid-Ausstöße in China und Indien zu untersuchen – beides Länder, die wirtschaftlich und demographisch geradezu explodieren. Zwischen den Jahren 2005 und 2016 sank der Schwefeldioxid-Ausstoß in China insgesamt um 75 Prozent. Das ist ein deutlich höherer Wert als bei verschiedenen Klima-Szenarien als Voraussetzung angenommen wurde. Die drastische Reduzierung ist darauf zurückzuführen, dass China offenbar den Ausstoß stark kontrolliert und zunehmend auf schwefelfreie Brennstoffe umsteigt bzw. Rauchgasentschwefler verwendet.
Die positive Entwicklung wird allerdings getrübt: In Indien ist im gleichen Zeitraum der Schwefeldioxid-Ausstoß um 50 Prozent gestiegen, vor allem im Nordosten und Osten des riesigen Landes. Damit könnte Indien der Hauptproduzent von Schwefeldioxid werden – eine traurige Bestmarke. Es ist zu hoffen, dass auch der Indische Staat reduzierende und kontrollierende Maßnahmen ergreift.