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Rekordverdächtiger November

Von wenigen Ausnahmen im Westen abgesehen hat der November für uns von allem reichlich bereit gehalten. Regen, Sonnenschein und besonders die Temperaturen legten einen wahren Höhenflug hin.Der November zeigt sich in punkto Regen zweigeteilt. In der ersten Monatshälfte wiesen nur die Gebiete östlich der Elbe ein relatives Plus gegenüber dem Erwartungswert auf. Im Westen und Süden setzte sich der Regenmangel der Vormonate fort. Stellenweise fiel kaum oder gar kein Regen.

Das änderte sich in der zweiten Novemberhälfte gründlich. Nur am südlichen Oberrhein und am Bodensee sowie am Alpenrand werden unter dem Strich die Regenmengen voraussichtlich um 5 bis 15% unter dem langjährigen Mittelwert hängen bleiben. Sonst sammeln sich bis zum Monatsende stellenweise 180% und mehr gegenüber dem Normalwert an.

Damit wird der November in der Fläche in Deutschland zu feucht ausfallen. Trotz kurzer Temperaturdellen mit einem Winter-Intermezzo im letzten Monatsdrittel summiert sich ein erklecklicher Wärmeüberschuss auf. Das Temperaturplus beträgt an den meisten Orten zwischen 3 und 4 Grad, vereinzelt sogar mehr.

Damit reiht sich der November 2015 in die Riege der überaus milden November der Jahre 2009, 2006, 1994, 1963 und 1938 ein. Ihnen allen gemeinsam ist eine landesweite Durchschnittstemperatur von 7 Grad und mehr. Aller Voraussicht nach hat dieser November sogar gute Chancen auf einem der 3 Podestplätze für den wärmsten November seit Beginn der Messungen zu landen, betont das Team von wetter.net.

In punkto Sonnenschein können die meisten von uns nicht meckern, Petrus erwies sich als großzügig. An vielen Stellen konnte die Sonne einen Überschuss verbuchen. Weit überdurchschnittlich profitierte dabei Konstanz von der Sonne, ein Plus von rund 70% spricht eine deutliche Sprache. Nur zwischen Kölner Bucht, Saar und Rhein-Main-Gebiet sowie an der Küste müssen wir uns wohl mit einem Defizit an Sonnenstunden zufrieden geben. Westlich des Rheins wird das Soll dabei sogar örtlich um satte 40% verfehlt, sonst meist um 20%.

Blickt man auf die Reihe der zu milden Novembermonate zurück, dann folgte diesen nicht notwendigerweise ein ebenso milder Winter. Wir dürfen also gespannt sein, ob die Jahreszeitprognosen der amerikanischen NOAA, die uns einen feuchten, milden und windigen Winter prophezeit, eintreffen werden.