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Rekorddürre in Kalifornien
Der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA leidet unter der größten Dürre seit Menschengedenken. Nun werden neben dem Notstand auch noch Strafen angedroht.Nur knapp 20 bis 50 % des normalen Niederschlags hat der Bundesstaat Kalifornien an der Westküste der USA in den letzten 365 Tagen abbekommen. Vor allem der Winter und das Frühjahr waren extrem trocken. Normalerweise wird in den vielen Stauseen des Landes das Regenwasser, das vermehrt zwischen Herbst und Frühling fällt, gesammelt. Doch nun sind die Stauseen nur noch mit wenig Wasser gefüllt. Die Vorräte sind so knapp, das sich die Regierung gezwungen sah, den Notstand auszurufen. Aber Amerikaner wollen nicht so einfach auf ihre Privilegien verzichten, dazu gehören ein grüner Rasen und in der Regel auch ein mit frischem Trinkwasser gefüllter Swimmingpool. Da die vor einigen Monaten verkündeten Notstandsmaßnahmen nicht fruchten, hat Gouverneur Brown weitere wassersparende Maßnahmen angekündigt. Von August an dürfen Kalifornier nicht mehr ihre Bürgersteige und Einfahrten abspritzen und Springbrunnen mit Trinkwasser fühlen.
Aber Autowaschen und Besprengen der Grünflächen sind weiterhin erlaubt, jedoch mit Einschränkungen. Für Mitteleuropäer etwas merkwürdig klingen Vorordnungen wie Wasserschläuche müssen nun eine Verschlussvorrichtung haben oder der Rasen darf nicht mehr so stark gewässert werden, dass Wasser sichtlich ablaufen kann.
Auch im Laufe der nächsten Woche soll es in Kalifornien kaum Regen geben. Vereinzelt Schauer oder Gewitter über den Bergen der nördlichen Regionen sind dabei nicht mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, der sofort verdampft. Die Stauseen bleiben somit Rinnsale.
Mittelfristig könnte sich allerdings etwas ändern. Denn sollte es zu einem stärkeren El-Nino Ereignis kommen, steht eine Umstellung der weltweiten atmosphärischen Zirkulation an. Dann könnten an der derzeit viel zu trockenen Westküste sogar heftige Regenfälle niedergehen.