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Nikolaus-Tauwetter
Der erste Advent liegt hinter uns, er war verbreitet winterlich weiß. Doch anschließend strömte milde Luft nach Deutschland. Die Temperaturen gingen in die Höhe und Tauwetter setzte ein. Und das ist um die Zeit des Nikolaustages gar nicht so unüblich.
Am Sonntag bildete sich nach teils lang anhaltenden Schneefällen in vielen Regionen Deutschlands eine mehr oder weniger dünne Schneedecke. Selbst im Flachland wurde es weiß. Inzwischen hat aber vielerorts wieder Tauwetter eingesetzt. Durch die einströmenden milden Luftmassen ist der Schnee in den tiefen und mittleren Lagen meist schnell wieder verschwunden.
Dieses Tauwetter ist für den aktuellen Zeitraum gar nicht unüblich. Im Gegenteil, um die Zeit des Nikolaustages stellt sich mit erhöhter Wahrscheinlichkeit eine Westlage ein, die mildere Meeresluft nach Deutschland führt.
Man spricht hier von einer meteorologischen Singularität. Davon gibt es einige, bekannt sind zum Beispiel die Eisheiligen, die Schafskälte, der Siebenschläfertag oder der Altweibersommer. Dabei handelt es sich immer um typische Wetterlagen, die im Jahresrhythmus zur fast gleichen Zeit auftreten.
Eine zuverlässige Vorhersage von Singularitäten ist nicht möglich, aber zumindest das Nikolaus-Tauwetter passt in diesem Jahr doch recht gut. Wem winterliches Flockenspiel lieber ist, kann sich aber freuen, denn in den nächsten Tagen kehrt der Winter zurück.