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Neue Unwettergefahr im Mittelmeerraum
Neues Ungemach steht dem Mittelmeer im Zusammenhang mit einem sich formierenden Höhentief bevor. Der Unhold wandert südostwärts über den nördlichen Mittelmeerraum und das Adriaumfeld in Richtung Ägäis. Heftige Gewitterstürme und Wolkenbrüche drohen.An diesem Wochenende schwenkt eine Art Sack gefüllt mit kalter Luft in größeren Höhen über Deutschland hinweg ostwärts. In Fachkreisen spricht man dabei von einem Langwellentrog. Allerdings dehnt sich dieser Kaltluftsack dabei weiter südwärts aus und wird immer länger und dünner.
In der Folge löst sich nun ein so genannter Kaltlufttropfen, also ein Gebiet mit vergleichsweise kalter Luft in höheren Luftschichten von diesem Sack ab und wandert weiter südwärts bis südostwärts über die Alpen hinweg ins nördliche Mittelmeer. Diesen Vorgang nennen Meteorologen einen Cut-Off, also einen Ablösungs- oder auch Abschnürungsvorgang. Dabei beginnt höhenkalte Luft ihr Eigenleben als rotierendes Höhentief.
Dies hat aber auch für den Bodendruck Konsequenzen. An der Ostseite dieses Höhentiefs, das mit kalter Luft relativ zur Umgebung angefüllt ist, bildet sich auch am Boden durch Hebungsvorgänge tiefer Luftdruck. Dieser wandert am Sonntag über Italien und den nördlichen Balkan südostwärts. In diesem Zusammenhang besteht rund um die Adria Unwettergefahr. Bis Montagmittag entsteht über dem Ionischen Meer westlich von Griechenland ein Bodentief, prognostiziert wetter.net.
Zum Wochenstart nistet sich das Höhentief dann über dem griechischen Raum ein und wandert nur noch langsam ostwärts. Daher gerät am Montag der westliche und südliche Raum der Ägäis inklusive Kreta ins Visier von massiven Gewittern und Wolkenbrüchen, am Dienstag dann der südöstliche Raum der Ägäis inklusive türkischer Riviera und dem äußersten Südwesten der Türkei. Ganz erhebliche Regenmengen in kürzester Zeit lassen Überflutungen, vollgelaufene Keller, ein Verkehrschaos und entlang von Hängen auch Schlammlawinen befürchten. Sturmböen und Hagel können sich zu allem Überfluss hinzugesellen. Bleibt zu hoffen, dass Petrus Nachsicht zeigt und keine Opfer zu beklagen sein werden.
Zur Wochenmitte beruhigt sich am östlichen Mittelmeer dann die Wettersituation wieder, die Unwetter sind überstanden. Allerdings kann es im Adriaumfeld am Donnerstag nochmals vorübergehend zu kräftigen Regengüssen und Gewittern kommen.
Gleichzeitig gerät zwischen Dienstag und Mittwoch vorübergehend der Alpenraum in den Fokus regenschwerer Wolken. Örtlich können größere Regenmengen zusammenkommen und die Gefahr lokaler Überflutungen und Schlammlawinen in den Alpen erhöhen. Am Donnerstag entspannt sich in den Alpen die Situation.