Dominik Jung
Nach der Hitze kommt nun die Schwüle mit Unwettern - auch mit Tornados?
Kaum war die Hitze da, ist sie auch schon wieder weg. Bei 36,4 Grad war gestern in Bad Kreuznach Schluss. Es war der heißeste Ort Deutschlands. Dann kamen Unwetter. Dazu gesellten sich unseriöse Tornadowarnungen.Haben Sie gestern auch ordentlich geschwitzt? Besonders heiß wurde es im Westen und Südwesten. Vielerorts wurden 35 Grad erreicht. Den höchsten Wert verbuchte Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz mit 36,4 Grad. Auch in Mannheim, Darmstadt und Offenburg wurden 36 Grad im Schatten gemessen. Damit gab es keinen neuen Hitzerekord in Deutschland für das Jahr 2016. Dafür hätte der Wert von 36,4 Grad überschritten werden müssen.
Hinter uns liegt zudem im Westen mancherorts eine tropische Nacht. Das bedeutet, dass die Nachtwerte nicht unter 20 Grad gesunken sind, teilweise lagen sie bei 22 Grad. Das Durchlüften der Wohnung funktioniert da kaum noch und nachts kann man nur schlecht schlafen. Es wird nun zwar nicht mehr ganz so heiß, dafür aber drückend schwül und das macht es nicht besser.
Das durchweg sonnige Wetter ist nun im Land schon wieder vorbei. Heute, morgen und am Samstag stehen zum Teil heftige Gewitter bevor. Die können lokal unwetterartig ausfallen und von Starkregen, Hagel oder Sturmböen begleitet werden.
UNSERIÖSE TORNADOWARNUNGEN VERUNSICHERN DIE MENSCHEN IN NORDDEUTSCHLAND!
Regional können sogar die Bedingungen zur Bildung von Tornados erfüllt sein. Ob das wirklich passiert, das kann man erst abschätzen, wenn sich die Gewitterzellen gebildet haben. Seit gestern Vormittag geistern auf diversen Medien Meldungen herum, dass es heute in einem bestimmten Zeitfenster in genau aufgeführten Landkreisen zu Tornados kommen könnte.
Solche Warnungen entbehren jeder fachlichen Grundlage und sind als unseriös abzulehnen. Kein Mensch, auch kein Meteorologe, kann über 24 Stunden im Voraus orts- und zeitgenaue Tornadowarnungen ausgeben. Das ist Effekthascherei und reine Panikmache. Die Trefferwahrscheinlichkeit solcher Aussagen liegt statistisch gesehen irgendwo im Zufallsbereich
Auch der Deutsche Wetterdienst spricht solchen Warnungen die Seriosität ab. Richtig ist, dass es heute und morgen heftige Gewitter geben kann. Aber zum jetzigen Zeitpunkt kann man fachlich keine Aussagen darüber treffen, in welchen Landkreisen die Gewitter genau zuschlagen werden und schon gar nicht, ob sich innerhalb der Gewitter Tornados bilden können oder nicht.
Doch wie geht es nun in Sachen Hochsommer weiter? Da kommen auf uns erneut sehr unwetterlastige Zeiten zu. Es bleibt in den kommenden Tagen oftmals sehr schwül und eben feucht. Das geht mit der Zeit ziemlich auf den Kreislauf. Von angenehmen Sommerwetter kann daher leider keine Rede sein. Zudem bilden sich in der feuchten Luftmasse immer wieder neue Gewitter und die haben oft auch Unwetterpotential.
Wir müssen uns in den kommenden 5 bis 7 Tagen wieder auf eine ganze Reihe von Unwetterwarnungen einstellen. Die Wetterlage ist wieder recht explosiv. Hochsommerliche Wärme JA, aber wettertechnisch mit einigen Einschränkungen.