Johannes Graf
Morgen ist Sommersonnenwende
Morgen ist auf der Nordhalbkugel der längste Tag des Jahres. Ab morgen werden die Tage Stück für Stück wieder etwas kürzer. Zusätzlich ist morgen kalendarischer Sommerbeginn. Warum ist der 21. Juni der längste Tag des Jahres?
Die Erde ist gegenüber ihrer Ebene, in der sie die Sonne umkreist, leicht geneigt. Diese Neigung beträgt 23,45°. Aufgrund dieser Neigung gibt es einen längsten und kürzesten Tag im Jahr (in Bezug auf das Tag-Nacht-Verhältnis). Der längste Tag ist während der Sommersonnenwende am 21. Juni und der kürzeste Tag ist während der Wintersonnenwende am 21. Dezember. Wäre die Neigung der Erde gegenüber ihrer Kreisbahn nicht vorhanden, dann wäre jeder Tag gleich lang und es gäbe keine Jahreszeiten. Am 21. Juni befindet sich die Sonne auf der Nordhalbkugel an ihrem höchsten Punkt und ist damit am weitesten vom Äquator entfernt. Somit ist die Nordhalbkugel zur Sonne hingewandt, wodurch die Tage „lang" sind. Am 21. Dezember ist die Südhalbkugel zur Sonne hingewandt, wodurch die Tage auf der Nordhalbkugel „kurz" sind. Der Sonnenhöchststand bedeutet allerdings nicht, dass wir uns zu dieser Zeit in der wärmsten Phase des Jahres befinden. Da unser Wetter oft von Westwinden geprägt ist, und die Meere und Seen noch nicht so viel Gelegenheit hatten sich aufzuheizen, ist die wärmste Phase erst im Juli und August. Auch die Erde und die Atmosphäre müssen sich aufheizen. Somit gibt es im Sommer als auch im Winter eine kleine Verschiebung zwischen dem Sonnenhöchststand/Sonnentiefststand und der wärmsten/kältesten Zeit im Jahr. In Schaltjahren kann das Datum der Sommersonnenwende etwas abweichen gegenüber dem 21. Juni.
In vielen Ländern wird die hellste Zeit des Jahres traditionell gefeiert. In Süddeutschland und in Österreich wird das sogenannte „Johannisfeuer" entzündet. Am 24. Juni ist der Geburtstag von Johannes dem Täufer. Da Johannes der Täufer als einflussreicher Heiliger galt, wurde sein Geburtstag mit der Sommersonnenwende verbunden. In Skandinavien wird der „Mittsommer" gefeiert. Beim Mittsommer wird inmitten der Natur gefiert. Es treffen sich Familie und Freunde und es wird stundenlang bei traditionellem Essen gefeiert. Außerdem haben die Vereinten Nationen den 21. Juni für die Landwirtschaft zum Feiertag erklärt.