Mini-Schafskälte

Tief Ingraban bringt uns heute niedrigere Temperaturen und damit eine Mini-Schafskälte. Doch morgen wird es bereits wieder wärmer, am Sonntag kündigen sich sogar Höchstwerte bis 30 Grad an, bevor die nächste Woche wohl wieder kühler wird.

Das Tief Ingraban hat uns gestern nicht nur einen verregneten und stürmischen Tag beschert, sondern auch deutlich kühlere Luft zu uns geführt. Diese macht sich heute im gesamten Land breit und bringt uns damit eine Mini-Schafskälte. 

Die Schafskälte ist eine meteorologische Singularität, also ein jährlich wiederkehrendes Phänomen, das in Mitteuropa im Juni auftritt. Dabei handelt es sich um einen häufig beobachteten Kälterückfall. Hervorgerufen wird dieser durch die unterschiedliche Erwärmung von Wasser und Landfläche. Wegen der hohen Wärmekapazität von Wasser erwärmt sich der Nordatlantik langsamer als das Festland des Kontinents. Dadurch entstehen Tiefdruckgebiete, die von Nordwesten her kühlere Luft aus polaren Breiten nach Mitteleuropa führen. Der Name Schafskälte leitet sich von den Schafen ab, die in eben diesem Witterungszeitraum geschoren wurden und dann froren, wenn ihnen bei einem Kälterückfall das schützende Fell fehlte. 

Heute kommen die Temperaturen kaum über die 20-Grad-Marke hinaus, verbreitet werden 13 bis 18 Grad gemessen. Damit wird es der kühlste Tag der Woche. Nachdem es in der kommenden Nacht vor allem in der Südhälfte mit Tiefstwerten von 7 bis 4 Grad recht kalt wird, dreht die Strömung morgen bereits wieder auf Südwest und wärmer Luft gelangt nach Deutschland. Am Sonntag sind im Süden dann sogar wieder hochsommerliche Temperaturen bis 30 Grad im Bereich des Möglichen. Von Dauer ist die Hitze jedoch nicht. 

Zum Start in die nächste Woche gehen die Temperaturen bereits wieder in den Keller und Werte von 20 Grad und mehr verschwinden von unseren Wetterkarten. Die genaue Entwicklung bleibt natürlich noch abzuwarten, doch voraussichtlich bleibt uns das wechselhafte Wetter erhalten und die Temperaturen auf Achterbahnfahrt. Ein stabiles Sommerhoch ist vorerst jedenfalls nicht in Sicht.