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Massive Trockenheit im Westen und Süden – Landwirtschaft gerät in Bedrängnis
Das trockene Frühlingswetter hat im Westen und Süden Deutschlands zu einer erheblichen Trockenheit geführt. Gebietsweise fiel im April bisher kein einziger Tropfen Wasser. Vor allem für die Landwirtschaft bringt das Probleme.
Schaut man sich die Niederschlagsverteilung im bisherigen April an, so wird deutlich, dass zwischen dem Münsterland, dem Saarland sowie der Donau und dem Bayerischen Wald nicht viel vom Himmel kam. Insbesondere rund um die Kölner Bucht, in Hessen, in Franken und in Rheinland-Pfalz sowie an der Saar hat es seit Wochen nicht geregnet. Hier zeigt die Bilanz erschreckende null Liter Regen pro Quadratmeter. Das bringt allmählich auch die Landwirtschaft in eine prekäre Lage: Die Jungpflanzen und Saaten wachsen nicht, es muss künstlich bewässert werden, was letztlich zu einer Verteuerung der Produkte führt. Auch die Forstwirtschaft leidet unter der Trockenheit. Hobbygärtner haben ebenfalls mit den Auswirkungen der Trockenheit zu kämpfen und müssen täglich gießen. In der freien Natur sind bereits erste Trockenheitserscheinungen sichtbar, einige Pflanzen lassen die Blätter hängen oder stagnieren in ihrer Entwicklung.
An der Nordsee und in der Tiefebene blieben die Niederschlagsmengen in den vergangenen Wochen ebenfalls hinter ihrem Soll zurück. Nur im östlichen Sachsen sowie im Nordosten des Landes kann man bisher von ausreichenden Niederschlagsmengen sprechen.
Immerhin: Etwas Besserung ist in den kommenden Tagen in Sicht. (Un-)Pünktlich zu den Feiertagen breiten sich viele Wolken mit Regengüssen aus. Bis Dienstagabend werden (aufsummiert) im Osten zwischen 20 und 45 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet, im Nordwesten zwischen 10 und 22 Liter, in der Landesmitte 12 bis 35 Liter. Südlich der Donau könnten 20 bis 45 Liter, im unmittelbaren Alpenraum auch mehr als 60 Liter Niederschlag vom Himmel kommen. Weiterhin relativ trocken sieht es im Südwesten aus. Hier berechnen die Wettermodelle bis Dienstagabend lediglich 8 und 15 Liter Nässe pro Quadratmeter. Auch mittelfristig ist für die Regionen Mosel, Rhein-Main-Gebiet, Pfalz und südlicher Oberrhein ein Ende der Trockenheit durch größere Niederschlagsmengen nicht in Sicht.