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Krasse Gegensätze
Viel unterschiedlicher können die am Wetter beteiligten Luftmassen um Mitteleuropa herum nicht sein. Während es bei uns in der Wetterküche brodelt, weil die Luft feucht ist, steht über Skandinavien kühle und sehr trockene Luft bereit.Am besten manifestiert sich dieser massive Unterschied zwischen feuchter und trockener Luft anhand der sogenannten Taupunkte. Sie geben Auskunft über den Feuchtegehalt der Luft, denn die Taupunkttemperatur löst Nebelbildung aus, weil die Luftfeuchtigkeit 100% erreicht. Dabei ist zu berücksichtigen, dass grundsätzlich wärmere Luft exponentiell mehr Wasserdampf aufnehmen kann als kältere Luft.
Am Ersten Mai pendeln sich in Mitteleuropa die Taupunktstemperaturen verbreitet zwischen 10 und 13 Grad ein. In Südskandinavien liegen die Werte dagegen rund 15 bis 20 Grad niedriger, also bei minus 2 bis minus 10 Grad, betont das Team von wetter.net. Es handelt sich hierbei aber wohlgemerkt um ein Maß für die Luftfeuchte, genauer um die Temperatur, bei der Nebel auftritt. Die tatsächlichen Lufttemperaturen fallen hingegen weit weniger gegensätzlich aus. Dies ist vor allem der Kraft der Sonneneinstrahlung geschuldet. Sie erwärmt die polare Luft über Nordeuropa, so dass die Gegensätze tagsüber gemildert werden.
Allerdings hat trockene Luft die Eigenschaft, dass sie sich nachts auch viel stärker abkühlen kann als feuchte Luft. Schließlich stoppt dann kein Nebel die Abkühlung frühzeitig. Da bei der Nebelbildung Wärme frei wird, kommt die Abkühlung dann oft nahezu zum Stehen oder es wird gar wieder etwas wärmer. Dieser wärmende Effekt entfällt bei trockener Luft, sie kann die gesamte Nacht bei klarem Himmel ungestört Wärme an das Weltall abgeben und dadurch kräftig in den Keller gehen. Damit sorgt trockene Luft in den Übergangsjahreszeiten für überaus große Temperaturspannen zwischen Tag und Nacht. Sie können durchaus auch in unseren Breiten bis zu 20 Grad betragen. 0 Grad Celsius am Morgen stehen dann womöglich 20 Grad am Nachmittag gegenüber.
Fast ähnlich extrem werden der Sonntag und Montag bei uns ausfallen, viel fehlt jedenfalls nicht. Besonders heftige Temperaturspannen stehen uns zum Montag ins Haus. Dann liegen in den Frühstunden die Lufttemperaturen zwischen minus 4 Grad in den nördlichen Mittelgebirgen und plus 5 Grad am Niederrhein beispielsweise. Tagsüber schnellen dann dank viel Sonnenschein und Erwärmung die Temperaturen in die Höhe und pendeln sich zwischen 12 Grad auf den Inseln und immerhin 20 Grad am Rhein ein. Nachdem es dort morgens örtlich auch um 0 Grad kalt ist, wird örtlich eine tagesgangbedingte Temperaturamplitude von 20 Grad erreicht.